Salmhofer, Franz#
* 22. 1. 1900, Wien
† 22. 9. 1975, Wien
Operndirektor und Komponist
Salmhofer studierte in Wien bei
Franz Schmidt
und Franz Schreker Klarinette,
Komposition und Musikwissenschaft. Ab 1929 war er als Kapellmeister am
Burgtheater tätig. Nach dem 2. Weltkrieg übernahm er die Direktion der
Wiener Staatsoper (bis 1955). Damals im Theater an der Wien
untergebracht, erlebte das Haus in der Ära
Salmhofer trotz der schweren
Nachkriegsjahre eines der reichsten Kapitel seiner Geschichte. Der
starke Ensemblegeist, das breite Repertoire und die hervorragenden
Aufführungen waren nicht zuletzt das Verdienst des klugen und
umsichtigen Direktors. Das gute Arbeitsklima übertrug
Salmhofer auch auf die
Wiener Volksoper, die er 1955-1963 leitete. Diese bedeutenden
organisatorischen Leistungen überragten zunächst sein kompositorisches
Schaffen.
Salmhofer schuf indes ein reichhaltiges CEuvre, das Symphonien,
Kammermusik, Lieder, Ballette (u. a. "Das Weihnachtsmärchen", 1931),
Opern (u. a. "Iwan Tarassenko", 1938, 1948), die Musik zu rund 300
Bühnenstücken und Filmmusik umfasst. Sein liebenswürdigstes Werk sind die
Vertonungen von
Karl Heinrich Waggerls
"Heiterem Herbarium", mit denen der
feinsinnige Tondichter im österreichischen Liedschaffen neue Akzente gesetzt hat.
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992