Schulmeister, Otto#
* 1. 4. 1916, Wien
† 10. 8. 2001, Wien
Journalist
Der Sohn eines Regierungsrats studierte in der Zwischenkriegszeit
Staatswissenschaften und Nationalökonomie und arbeitete dann bei
"Südost-Echo" und "Europa-Kabel". Während des 2. Weltkriegs leistete er
Kriegsdienste, u. a. am Balkan, und geriet in britische
Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr 1946 begann er als
außenpolitischer Redakteur bei der Zeitung "Die Presse", der er bis zur
Pensionierung die Treue hielt; 1961-1976 war er Chefredakteur, 1976-1989
Herausgeber. In den 60er Jahren wollte ihn Bundeskanzler
Klaus zum
Unterrichtsminister machen, doch lehnte er ab.
Schulmeister war auch als
Chefredakteur der Zeitschrift "Wort und Wahrheit", gemeinsam mit
Otto Mauer,
tätig. Außerdem wirkte er als Mitarbeiter der "Wochenpresse" und
als Herausgeber der Bücher "Spectrum Austriae" (1957) und "Imago
Austriae" (1963). Besonders populär wurde der Grandseigneur des
Journalismus durch die Fernsehsendung "Diskussion der Chefredakteure".
Provokant und kompromisslos vertrat er seine Standpunkte auch als
Kommentator in seiner Zeitung.
Werke#
- "Die Zukunft Österreichs" (1967)
- "Die Welt, die wir verlassen" (1970)
- "Die erschöpfte Revolution" (1978)
- "Der zweite Anschluss" (1979)
© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992