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Stoessl, Otto#


* 2. 5. 1875, Wien

† 15. 9. 1936, Wien


Schriftsteller


Der Arztsohn und promovierte Jurist, der im Staatsdienst ein eher karges Leben fristete, ist ein Vergessener der österreichischen Literatur. Stoessl widmete sich früh seinen literarischen Neigungen. Er war Mitarbeiter der "Fackel" von Karl Kraus und schrieb in gemäßigt realistischem Stil stimmungsvolle Erzählungen (u. a. "Negerkönigs Tochter", 1910, "Egon und Danitza", 1911), formstrenge Lyrik, zeitkritische Romane ("Das Haus Erath", 1920), Dramen und Märchenlustspiele, eine verschlüsselte Biographie Joseph Matthias Hauers unter dem Titel "Sonnenmelodie" (1923) sowie Essays über österreichische Dichter. Ab 1919 war er ständiger Burgtheaterkritiker der "Wiener Zeitung". Von der Gesamtausgabe seiner Werke, die an die 12 Bände umfassen sollte, kamen nur 4 zustande (1933-1938).

Weitere Werke#

  • "Menschendämmerung" (Novellensammlung, 1929)
  • "Antike Motive" (Gedichte, 1928)



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992