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Weinberger, Alois #

(Lois)


* 22. 6. 1902, Zelezna Ruda/Markt Eisenstein (Böhmen)

† 17. 3. 1961, Wien


Politiker


Der Sohn einer Tischlerfamilie studierte nach der Matura als Werkstudent Staats- und Wirtschaftswissenschaften in Wien. Er engagierte sich im Katholischen Hochschulring und in der "Neuland"-Bewegung. 1929 begann er als Sekretär im Zentralverband der christlichen Angestellten zu arbeiten, wo er in engeren Kontakt mit Kunschak kam. 1934 übernahm er im Rahmen der ständestaatlichen Einheitsgewerkschaft die Obmannstelle der Angestellten in den Geld-, Kredit- und Versicherungsinstituten. Bis 1938 gehörte er auch dem Bundeswirtschaftsrat und dem Führerrat der "Vaterländischen Front" an. 1938 wurde er aus allen Funktionen entfernt. Er fand eine Anstellung in der Ostmark-Versicherungs AG, in der er eine Widerstandszelle aufbaute, die Kontakte zu Hurdes, Lugmayer und zu sozialistischen Widerstandsgruppen hielt. 1944 wurde er verhaftet und ins KZ Mauthausen gebracht. Im April 1945 wurde er im Wiener Landesgericht aus dem Gefängnis befreit. Weinberger gehörte zu den Mitbegründern der ÖVP und des ÖAAB. Im ersten Kabinett Renner war er Unterstaatssekretär für soziale Verwaltung, nach den Wahlen wurde er zum Bundesminister im Bundeskanzleramt ernannt. 1946-1959 war er Stadtrat und Vizebürgermeister in Wien. Seine Erinnerungen erschienen 1948 unter dem Titel "Tatsachen, Begegnungen, Gespräche".



© "Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik" von Isabella Ackerl und Friedrich Weissensteiner, 1992