Die Bernsteinstraße#
Die Route verzweigt sich in drei Äste mit Längen von 84 km, 49 km und 59 km.
Der wichtigste Bernstein-Handelsweg verlief von der Ostsee kommend mit kleinen Abweichungen über das Samland nach Polen, sodann über Wroclav (Breslau) und die Mährische Pforte mehr oder weniger entlang der March, kreuzte bei Carnuntum die Donau, führte sodann über Westungarn nach Ptuj (Pettau) und über Ljubliana (Laibach) nach Aquilea, dem bedeutendsten römischen Hafen an der Adria.
Die Bezeichnung Bernsteinstraße wurde erst im 19. Jahrhundert für den Bereich Carnuntum-Aquilaea eingeführt. Dabei wurde in romantisierender Weise auf Plinius zurückgegriffen, der über den Transport des "Gold des Nordens", von der Ostsee bis Aquilaea berichtete. Heute erkennt man den konkreten Verlauf der Straße nur an wenigen Stellen: ein Feldweg in Carnuntum, ein Abschnitt der Neusiedler Bundesstraße, ein dunkler Streifen in einem Getreidefeld, eine schnurgerade Trasse durch ein Waldstück, ein Stück Pflasterstraße in Sopron und ein weiterer kleiner Abschnitt am Flusshafen in Aquilaea. Es lohnt sich aber besonders, den Niederösterreichischen Abschnitt entlang der tschechischen und slowenischen Grenze zu befahren und die kulturellen Besonderheiten am Weg aufzusuchen. Beim Bernstein handelt es sich um das fossile Harz einer bestimmten Kiefernart, das im Durchschnitt rund 50 Millionen Jahre alt ist. Es gibt weltweit auch 230 Millionen Jahre alte Fundstücke. Der baltische Raum und das angrenzende Polen liefern 94 Prozent des gesamten auf unserer Erde gewonnenen Bernsteins.
Weiterführendes#
© "Die schönsten Erlebnisstraßen Österreichs" Hilde und Willi Senft