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Der Steyr 100 als Unikat#

Von Peter Reisch

Der „Asien-Steyr“, ein Weltreise-Wagen mit außergewöhnlicher Historie, ist ein Unikat. Das ursprüngliche Fahrzeug wurde nach den Plänen meines Vaters Max Reisch adaptiert, um den Anforderungen seiner Reisen zu entsprechen. Dieser Steyr 100, Baujahr 1934, mit seinen 1.380 ccm Hubraum und für damals respektablen 32 PS ist in Familienbesitz geblieben und gilt als ein Prunkstück der Reisch-Archive-Tirol.

Ein Detail des Expeditionswagens von Max Reisch. (Foto: Martin Krusche)
Ein Detail des Expeditionswagens von Max Reisch. (Foto: Martin Krusche)

Einerseits waren in jenen Tagen Fernreisen per Automobil noch selten und überaus strapaziös. Andrerseits ist die serienmäßige Fahrzeugbasis, der Steyr 100 von Konstrukteur Karl Jenschke, ein Meilenstein der Automobilgeschichte, genauer: der erste serienmäßige Stromlinienwagen aus österreichischer Produktion. (Jenschke hat später sein Wirken mit dem Steyr „Baby“ in Richtung Stromlinie für die Serienproduktion noch perfektioniert.)

Zu Ihrer Orientierung: Die erste Fernreise mit einem Automobil hatte erst im Mai 1927 begonnen. Rennfahrerin Claerenore Stinnes, die Tochter des Stahlbarons Hugo Stinnes, unternahm dieses beschwerliche Abenteuer in einem Adler Standard 6 und schloß es bis zum Juni 1929 ab.

Peter Reisch, der Verwalter des Nachlasses. (Foto: Sammlung Max Reisch)
Peter Reisch, der Verwalter des Nachlasses. (Foto: Sammlung Max Reisch)

Max Reisch und sein „Asien-Steyr“ sind also ein exponiertes Beispiel solcher Pioniertätigkeit. Während Stinnes für ihr Fernreise-Debut eine Serien-Automobil benutzt hatte, konnte sich Max Reisch auf umfangreiche Reiseerfahrungen stützen, als er den Steyr 100 für seine Zwecke umgestalten ließ.

Es gibt übrigens noch einen bemerkenswerten Berührungspunkt dieser zwei Geschichten. Zu unserer Fahrzeug-Sammlung der „Reisch-Archive -Tirol“ gehört auch ein Automobil der Österr. Adlerwerke in Wien. Es trägt auf dem Typenschild die Bezeichnung „Motorwagen No 04872“ und ist (bis jetzt) weltweit der einzige bekannte „Austro-Adler“.