Werk: G-Klasse#
(Die Neudeutung)#
von Martin KruscheIm Jahr 1979 lief die Produktion des Originals in Graz an. Es gab seither zahlreiche Facelifts und technische Entwicklungsschritte. Nun ist der „G-Wagen“ allerdings grundlegend überarbeitet worden. Das meint die Mercedes-Benz G-Klasse, bei uns vorzugsweise Puch G genannt. Ich konnte hier schon Fotos des Prototypen zeigen, die kaum bekannt sind: „Puch G. Ein kantiger Langläufer.“ Auf erstaunliche Art reüssierte das kubistische Nutzfahrzeug, ursprünglich für militärische Zwecke konzipiert, auch als privater PKW.
Designer Gorden Wagener hat in einem Standard-Interview erläutert, wie er die gründlichste Überarbeitung seit Produktionsstart anlegte: „Das Schwierigste ist erst einmal, dass man sich als Künstler zurücknimmt. Nicht versucht, den G sein Eigen zu machen, sondern die Ikone über einen selbst stellt und schaut: Was macht das Auto aus?“ Dazu gehörten laut Wagener vor allem drei Agenda: „Erstens, das Auto sauber aufräumen. Die ganzen komischen Ecken, die der G hat, schließen, glätten, schöner machen und so, damit das Auto einen cleaneren, moderneren Eindruck kriegt.“ Zweitens gehe es um Proportion, „gerade wenn man cleane Sachen macht, ist das Wichtigste im Design.“
Man müsse „das Haus richtig bauen. Das Auto ist zwölf Zentimeter breiter geworden, ist vom Auftritt deutlich gewachsen. Vorne ist er auch länger geworden wegen Crash.“ Das Dritte sei dann „natürlich das Interieur, das wir in eine zeitgemäße Form gebracht haben.“