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Notiz 063: Inventar der Gegend#

(Crowdfunding für komplexe Vorhaben)#

„Inventar der Gegend“ ist der Titel eines Projektes und ein vorzügliches Thema. Es betrifft die „Fragen nach Lieblingsgegenden und Angstgegenden, Zugehörigkeit, Fremdheit und Heimweh“. Das fängt gut an. Sowas interessiert mich. Dazu kommen Selbstermächtigung sowie ein Stück kollektiver Wissens- und Kulturarbeit bei der Umsetzung.

Crowdfunding als ein Modus der Kofinanzierung, als Multifonds-Strategie, um auch die eigene Rolle und Position zu verdeutlichen: man behält das Steuer in der Hand. Reitzer: „Deshalb - und das war der Lockdown-Move - haben wir gesagt, wir machen das jetzt selber.“

Maria Gstättner (links) und Angelika Reitzer (Foto: Ditz Fejer)
Maria Gstättner (links) und Angelika Reitzer (Foto: Ditz Fejer)

Also: Das Inventar aus Text, Fotografie und Musik von und über die Region des steirischen Mürztals wird zu einem Buch mit CD. Text: Angelika Reitzer, Fotografie: Ditz Fejer, Musik: Maria Gstättner.

Reitzer notierte: „Wir haben recherchiert und geschrieben, komponiert und fotografiert, nun wird musiziert und interpretiert.“ Um ein poetisch-zeitgenössisches Inventar des Mürztals zu erheben. Das Prozeßhafte und seine Vorgeschichten… Reitzer: „Zuerst waren Maria und ich. Uns interessierte Zusammenarbeiten. Sie hat schon einmal was von mir vertont, aus meinen Erzählungen ‚Frauen in Vasen‘. Jetzt wollten wir es konkreter.“

Viele unterschätzen, wie anspruchsvoll, wie fordernd so eine kollektive Arbeitsweise ist. Vor allem muß man sich selbst gut kennen, um anderen in solchen Verläufen Platz zu geben. Das Zusammenwirken so verschiedener Medienkompetenzen ist dabei sicher ein Vorteil zugunsten der Komplexität des Themas.

Die bisherigen Arbeiten des Trios schließen ja aus, daß hier etwas Gefälliges werden möchte, wie es von diversen Managements gerne rausgehauen wird. Kommen, gehen, zurückkehren… Die Perspektivwechsel. Reitzer: „Früher war Nachhaltigkeit Notwendigkeit. Das ist eine Parallele, weil heute ist es nicht mehr soo wichtig, im Zentrum, in der Großstadt zu leben, es ist ein bisschen egal, wo man ist (das natürlich ein Luxusproblem von uns), inhaltlich verschwimmen die Grenzen zwischen Peripherie und Zentrale auf jeden Fall…“

Dieses Denkmodell Zentrum-Peripherie hat unsere Lebensräume mit der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert völlig neu gewichtet. Inzwischen ist die Globalisierung vollzogen. Wir sind durch neue Medien von einer weltweiten Info-Sphäre umgeben. Außerdem ist die Vierte Industrielle Revolution Faktum und wird unsere Arbeitswelten radikal verändern.

Was macht all das mit unseren Herkunftsorten? Dazu sollten nicht bloß Werbeagenturen befragt werden, sondern eben auch Kunstschaffende. Die Website von Ditz Fejer gibt übrigens einen sehr kontrastreichen Eindruck, was da auf visueller Ebene kommen wird. Über Angelika Reitzer kann man sich hier informieren: (Link) Maria Gstättner ist im Web hier präsent: (Link) Die Umsetzung wird beim „Kürbis“ erfolgen, seit Jahrzehnten ein bewährtes weststeirisches Kulturzentrum, ein Buchverlang und Plattenlabel.