Archipel Gleisdorf: Vorgeschichte I, GARAGE#
(Provinz heißt nicht provinzell)#
von Martin KruscheMeine Notiz zum Einstand des neuen Vereins begann mit diesen Sätzen: „Ich sehe uns in einer Tradition der eigenständigen Regionalentwicklung. Dabei geht es um prozeßhafte Wissens- und Kulturarbeit abseits des Landeszentrums. Das hat in unserem Fall freilich die Gegenwartskunst als Angelpunkt.“
Ich hab in meinem Archiv nachgesehen, wann wir im Raum Gleisdorf mit solcher Art Kulturarbeit begonnen haben. Das war Mitte der 1980er Jahre. Was vor meinem Umzug in die Oststeiermark die GARAGE GRAZ gewesen ist, haben wir per Gründungsversammlung am 19.6.1987 als GARAGE konstituiert.
Ich hab mich dabei an zwei Kuriositäten gar nicht mehr erinnert, die im Info vermerkt sind. Die „Naturalgeschäfte“, ein geldloser Leitungsaustausch, und die „Clubedition“, mit der wir fördernde Mitglieder bedacht haben. Das heißt, man bekam eine künstlerische oder kulturelle Kuriosität geschenkt. In diesem Sinn gab es auch „Lese- und Hörpakete“ als Geschenke für Mitglieder.
Bezüglich der Naturalgeschäfte ist in jenem GARAGE-Info vermerkt, daß der Eintritt zu einer Blues-Session in der Reihe „Kabinettstücke“, die wir in der Tenne von Sepp Gauster eröffneten, mittels Naturalien zu leisten gewesen ist. Es spielten damals Ripoff Raskolnikov, Ul Steiner sowie Martin & Michael Krusche.
Zitat: „Während ein Teil der Gage anschließend vertrunken und aufgegessen wurde, blieben noch Dinge wie etwa eine geblümte Sporthose oder eine handgemachte Teekanne für längeren Gebrauch.“
Das Foto der Crew jener Gründungsversammlung entstand vor einer Garage in der Rathausgasse, Teil eines Wirtschaftsgebäudes, das heute nicht mehr existiert. Diesem Auftakt folgte in späteren Jahren die „Virtuelle Akademie Nitscha“ (v@n), eine der ersten Netzkultur-Intiativen Österreichs.
Die führte über einige Stationen schließlich zum überhaupt ersten steirischen LEADER-Kulturprojekt, aus dem Kunst Ost hervorging. Jene Initiative besteht nach wie vor und ist ein Fundament des Prozesses, der nun zum „Archipel Gleisdorf“ geführt hat.
Die Crew von damals#
Das Foto zeigt von links: Autor Martin Krusche, Maler Michael Geyer (†), hinter ihm Musiker Gerhard Orthaber, der den abgewandten Musiker Hannes Urdl anblickt. Vor Urdl sitzt Pädagogin Andrea Steinklauber, neben ihr stehen die Musiker Michael Krusche und Ripoff Raskolnikov sowie der Fotograf Peter Weißensteiner.Die Übersicht#
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Die folgenden Bilder können Sie zum Vergrößern anklicken. Zur Erinnerung: "Pure Laine" war eine Formation von Georg Altziebler. Rehts davon sehen Sie Berndt Luef. Damals waren die "Folkfriends" schon zu "Aniada a Noar" geworden und Andrea Wolfmayr mit Zigarette ist historisch. Das Layout hatte ich damals schon selbst aus Prints per Computer am Leuchtpult montiert, wobei mein Neun-Nadel-Drucker freilich ein sehr unzureichendes Schriftbild ergeben hat.