Die Convention: Payer, dialogisch#
(Betrifft den Künstler Heinz Payer)#
von Martin KruscheKooperation handelt natürlich nicht bloß von Geschäftstätigkeiten, bei denen Güter und Geld bewegt werden. Ein laufender Dialog ist gewissermaßen Geschäftstätigkeit in der Welt immaterieller Güter. In diesem Fall drückt er sich teilweise in visuellen Codes aus. Etwas konkreter heißt das, Künstler Heinz Payer reagiert oft auf Sätze, Aussagen mit seinen Bildern.
Ich halte es für eine wertvolle Erfahrung, daß nicht alles, was uns bewegt, diskursiv abgehandelt werden muß. Schließlich ereignen sich unsere Denkakte keineswegs bloß in Worten, sondern auch in Bildern und überdies in Emotionen.
Die Emotionen sind der Beleg, daß ein Körper an der Kognition grundlegend mitwirkt. Ich verrate nichts Besonderes: Vor allem in der Kunst ist es Standard, diese verschiedenen Mittel zu nutzen.
Es geht dabei stets um Wahrnehmungserfahrungen, die sich zu Grundlagen unserer Ansichten eignen. So führt ein Dialog wie der mit Payer dazu, daß alle drei Bereiche in einer Verständigung deutlich zur Wirkung kommen und wechselweise Reaktionen auslösen.
Das ist dann auch so, wie ich es vom Jazz und vom Blues kennen: call and response. Wenn hier, in dieser Leiste, also von Kooperationen die Rede ist, ferner der Austausch von Ressourcen zum Thema wird, dann meint das selbstverständlich auch geistige Güter.
NID: Networked Interactive Documents#
- Heinz Payer: Gleisdorf.Überlagerungen (Band 7)
- Heinz Payer: Kontext Kunst (Vol. 4)
An der Situation mit Payer ist überdies bemerkenswert, daß sie sich nun schon geraume Zeit ohne konkrete Absprachen ereignet. Sie entfaltet sich aus einem wachen Interesse. Diese Zusammenarbeit ist dadurch ein Beispiel für das, was in einem nennenswerten geistigen Leben unverzichtbar ist. Diese Art der wechselwirksamen Aktivitäten aus eigenem Antrieb. Ein Kulturbetrieb könnte ohne solche Qualitäten nicht gedeihen.
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