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Welt, Wildnis, Kunst

Andy Warhol: Martha Graham#

(Werke im direkten Zugang)#

Martha Grahams (1895-1991) wurde von der Times als Tänzerin des Jahrhunderts gefeiert. Es heißt, sie habe mit ihrer Arbeit das klassische Ballett revolutioniert. Ihr körperliches Erzählen einer „inneren Musik“, worauf Andy Warhol hier eingegangen ist, macht auf mich einen derart starken Eindruck, weil mir zwar völlig klar, aber dann doch eigentlich rätselhaft ist, daß Körpersprache so weit führen kann. (Ich schreibe ja bewußt, daß der Körper erzählt.)

Bild 'werk13'

Dieses Bild hat noch eine Besonderheit. Es ist ein Original, das nicht in New York hängt, in Madrid oder Berlin. Es befindet sich in Privatbesitz in Gleisdorf. Damit ist es ein stilles Beispiel für das, was ich gerade in unserer aktuellen Wissens- und Kulturarbeit wieder betone: Weltgeschichte berührt Regionalgeschichte.

Es macht die Steiermark sehr wesentlich aus; daß nämlich hier Menschen leben, die auf Neuerungen, auf besondere Ereignisse oder Möglichkeiten deutlich reagieren. Natürlich nicht alle, aber doch ein markanter Anteil der Menschen in dieser Region.

Das zeigt sich in der Technik, in der Wirtschaft, in der Kultur der Steiermark. Warhol ist für mich wichtig, weil ich ihn als exemplarisch verstehe, wo ich das kulturelle Geschehen des Westens im 20. Jahrhundert für mich an diesen vier Persönlichkeiten festmache: Kasimir Malewitsch, Paul Jaray, Richard Buckminster Fuller und Andy Warhol.

Das reflektiert unter anderem meine bevorzugte Beschäftigung mit den Genres Volkskultur, Popkultur und Gegenwartskunst. Auch wenn nun der jüngste Anlaß für das Hervorheben solcher Zusammenhänge grade etwas verblaßt, nämlich Joseph Beuys, von dem im Sommer 2022 Arbeiten in Gleisdorf gezeigt wurden, ist mir der Fokus auf ein Erkunden des 20. Jahrhunderts so wichtig wie eh.

Weshalb? Weil kürzlich die Dampfmaschinenmoderne geendet hat und wir mitten in einer neuen Ära stecken, ohne sie schon zu verstehen. Also mag es uns auf die Spur helfen, wenn wir mit dem Entschlüsseln und Verstehen des 20. Jahrhunderts nicht nur voran, sondern vor allem auch auf Stand kommen. Dabei erfreut es mich, daß es hier in der Stadt auch andere Menschen gibt, die das zum Beispiel auf solche Art einlösen, auf der Ebene des symbolischen Denkens und der Kunst. Denn man braucht gute Gründe, um seine Mittel etwa auf so ein Werk zu verwenden. Diese Gründe sind hier nicht materieller Natur. Damit meine ich, das geistige Leben eines Gemeinwesens ist vor allem auch auf immaterielle Güter angewiesen; zum Beispiel auf das, was die Kunst uns bietet.