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Payer & Krusche by Payer.
Payer & Krusche by Payer.

Official Bootleg: Allmende#

(Eine weitere Verzweigung)#

von Martin Krusche

Das Thema hatte seinen aktuellen Auftakt in einer Episode von Künstlerin Stefanie Brottrager im Gleisdorfer „Zeit.Raum“. Dem folgte eine weiterführende Reaktion, mit der Fotograf Richard Mayr seine Deutung des Begriffs einbrachte.

Zu jener Zeit brachte eine kleine Reisegesellschaft den von Autorin Eva Surma kuratierten „Amselsturm“ über die Bühne. Der beinhaltete einen Beitrag von Maler Heinz Payer und mir: „Official Bootleg“. (Dazu hatte Mayr unterwegs schon etwas beigetragen.)

Nun sind Payer und ich übereingekommen, daß wir das Thema Allmende in die weitere Arbeit mitnehmen, denn darin liegt ein spezieller Anlaß: das Nachdenken über den Begriff „Öffentlicher Raum“, der ja – wie seinerzeit die Allmende – als Gemeingut gedacht ist.

Heute Konkret: Der öffentliche Raum als Gemeingut innerhalb einer Republik, die das politische Haus ergibt, in welchem die Demokratie wohnt. Dazu legte Payer eine spezielle Überlegung vor, die darauf zielt, den Umgang mit unseren Kindern zu thematisieren: Kinderspielplätze.

Dürfen diese Spielplätze das sein, was uns alten weißen Männern in Kindertagen die „Gstättn“ waren? Oder tendieren sie eher zur Kadettenanstalt? Müssen sie als „Randerscheinungen“ genügen? Und überhaupt: Wer darf denn bestimmen, womit der öffentliche Raum bespielt wird?

Stefanie Brottragers Allmende im Gleisdorfer „Zeit.Raum“.
Stefanie Brottragers Allmende im Gleisdorfer „Zeit.Raum“.

Grundsätzliches#

Zugegeben, ich komme selbst nicht ganz ohne Momente der Konfusion durch unsere Geschichte. Aber das sind unvermeidliche Augenblick in dem, was ich unter kollektiver Kulturarbeit verstehe, die eine prozeßhafte Wissens- und Kulturarbeit ist.

Die handelt allerdings nicht davon, daß jemand im Sinn eines Kapellmeisters alle Beteiligten synchronisiert. Solche Prozesse handeln ganz wesentlich von Ungleichzeitigkeit, die zwischendurch zu gemeinsamen Momenten aller Beteiligten führt.

Dabei wirken aktuell zwei formelle Trägersysteme zusammen. Das ältere ist die Drehscheibe „Kunst Ost“. Die junge Formation: „Archipel: Forum für Kunst und Kultur“. Trägersysteme deshalb, weil es manche Projektschritte gibt, die eine formelle Struktur brauchen.

Aber die meiste Zeit des Geschehens lebt so ein Modus von aktiver Anwesenheit plus adäquatem Kommunikationsverhalten. (Fußnötchen: Vernetzung ist vor allem eine Frage des Wollens entlang gemeinsamer Interessen. Die dann nötigen Werkzeuge haben wir nicht erst seit Jahren, sondern seit Jahrzehnten an der Hand.)

Weiterführend#