Feminismus: eine Befragung#
(Zum Stand der Dinge in aktuellen Umbrüchen)#
von Martin KruschePhase III von „Official Bootleg“ ist abgeschlossen. Aus dem bisherigen Prozeß ergibt sich der nächste Abschnitt. Dazu sind einige Themenlinien zu bündeln, andere bleiben der Vorgeschichte überlassen. Hier geht es aktuell um eine der wichtigsten Denkbewegungen des 20. Jahrhunderts.
Mit dem Feminismus haben die Frauenbewegungen eine Reflexions- und Diskursebene geschaffen, von der aus am vorherrschenden Menschenbild einiges zurechtgerückt wird. Es ist ferner ein Denkraum, aus dem heraus sich Frauen ihre Teilhabe an öffentlichen Diskursen ebenso erarbeitet haben, wie sie relevanten Anteil an wissenschaftlichen Debatten erringen konnten, ebenso in der Literatur, in der Kunst generell. (Sehr junge Möglichkeiten und vielfach immer noch angefochten.)
Da Feminismus nach wie vor als Reizwort wirkt, legt die aktuelle Umbruchsituation dieser Gesellschaft nahe, für den Alltagsdiskurs neu zu klären, was denn dieser Begriff eigentlich meint, bedeutet. Für die feministischen Diskurse selbst ist so ein „neu“ nicht von Belang, weil da eine ungebrochene Kontinuität wirksam ist.
Als Mann in einer vorherrschenden Männerkultur kann es nicht meine Sache sein, dabei eine Begriffsbestimmung vorzunehmen. Aber ich befrage versierte Autorinnen und ziehe für unsere Projektentwicklung Schlüsse daraus, welche folglich in unsere regionale Wissens- und Kulturarbeit einfließen.
Das ist eine von zwei naheliegenden Optionen. Die andere ergibt sich aus der Möglichkeit, daß sich Frauen hier selbst zu Wort melden. Im günstigsten Fall werden daraus gelegentlich Dialogsituationen entstehen. Mein Angelpunkt ist derzeit für mehrere Themenlinien die Ebene „Ein Mensch“ (Über die Conditio humana), wobei „Official Bootleg" jetzt einen thematisch gewichteten Bereich ergibt.
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