Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Joachim Karner
Joachim Karner

Idee und Körper#

(An solchen Tagen: Transition)#

von Martin Krusche#

Künstlerin Tanja Alber gehört zu jener Gruppe, die Malerin Martina Brandl für ein konkretes Vorhaben formiert hat: „Aufgelegt“ (Ein Prozeß). Diese Crew befaßt sich damit, auf ein Buch zu reagieren und dabei ganz unterschiedliche Mittel anzuwenden.

Ein Vorhaben zum Thema „Das erweiterte Buch“, was meint: Jene künstlerischen Abstraktions-Akte, die zu einem greifbaren Buch geführt haben, sind inzwischen eine Anregung, um über konkrete Schritte wieder in den Realraum zurückzuführen.

Das löst mitunter nächste künstlerische Prozesse aus. Dabei kommt es, wie hier, zu einer komplexen medialen Gemengelage. Den Angelpunkt bildet das Buch „An solchen Tagen“ (Lyrik und Fotografien von Martin Krusche & Richard Mayr).

Alber hat nun ein Konzept erdacht, mit dem das Buch in Serie gebracht wird, um im Raum als Körper zu bestehen. Wenn die Sache so physisch wird, kommt eine Menge Gewicht ins Spiel. (Minimum 200 Kilo.) Das bedeutet unter anderem, wir müssen über Statik reden.

Bild 'brandl11e'

Naja, „Wir“ ist gut. Das ist ja ein Fachbereich, in dem nicht gar so viele Menschen sachkundig sind. Aber etwa der Architekt Joachim Karner. Er konnte gewonnen werden, diesen Buchkörper, die Alber’sche Skulptur, durchzurechnen.

Karners Kollege Norbert Schribertschnig hat einen anderen Part erledigt und ein Rendering geschaffen, so daß wir eine anschauliche Darstellung des Körpers erhalten. Mehr noch, er hat das Motiv mittels KI animiert. Da gabeln sich nun die Wege.

Das virtuelle Objekt ist also jetzt schon digital verfügbar. Das reale Objekt in der analogen Welt befindet sich in Arbeit und verlangt Genauigkeit. Ansonsten würde das Gewicht der Bücher Teile des Objekten verformen.

Die multidisziplinäre Situation ist für den „Archipel“ exemplarisch. Wir haben alle unsere stillen und konzentrierten Momente, wenn wir für uns an einer Aufgabe zu arbeiten beginnen. Von da verzweigt sich aber manches ersten in Richtung eines konkreten Werks und zweiten hin zur nächsten Station solcher Prozesse. (In der Sache auf jeden Fall zu einer Ausstellung im Mai 2026.)

Bild 'brandl11c'
Bild 'brandl11d'

Sie sehen, das ist eine kollektive und prozeßhafte Praxis, bei der Menschen aus ganz verschiedenen Metiers miteinander in Wechselwirkung gehen. Richard Mayr begleitet diesen Prozeß als Fotograf und ist dabei außerdem schon als Impresario einer kommenden Ausstellung tätig.

KI-Animation by Norbert Schribertschnig

Es sind genau solche Verfahrensweisen, durch die Situationen entstehen, aus denen neue Projektideen hervorgehen. Der einfache Grund: Menschen in ein gemeinsames Tun, die sich vorher eventuell noch nie begegnet sind, machen oft überraschende Erfahrungen. Das schafft neue Optionen.



Bild 'tage.cover'