Befindlichkeitsprosa#
(Coronismus: Eine kleine Enzyklopädie des Hintergründigen)#
Texte, die Weltgeltung suggerieren, aber nur die eigenen Gefühlszustände veräußern, indem dabei große Gesten genutzt werden, um kritischen Diskurs nicht nur zu vermeiden, sondern auch einfallsreich zu desavouieren und zu verdrängen.
Dieses Genre dreht ein altes Motiv. Wer sein Gegenüber in einer Debatte umhauen möchte, ersetzt vorzugsweise Argumente zur Sache durch Argumente zur Person. So läßt sich jedes Sachthema kippen. Hier die Ableitung von solchen Tricks.
Befindlichkeitsprosa verfeinert diese Strategie für die Praxis. Befindlichkeiten der Person werden als Belange der Sache ausgegeben; und zwar vorzugsweise so breit, daß für Sachargumente in der Aufmerksamkeitsspanne eines Gegenübers kein Spielraum mehr bleibt. Geschwätzigkeit als Konzept…
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