Corona-Ministrant/in#
(Coronismus: Eine kleine Enzyklopädie des Hintergründigen)#
Wer (von Wut und Selbstergriffenheit geschüttelt) vor dem Virus kniet, um auf indirekte Art etwas anzubeten, dessen Existenz (wahlweise: Wirkmächtigkeit) kategorisch in Abrede gestellt wird, hat damit unsere gute österreichische Volksfrömmigkeit auf die nächste Stufe transzendiert.
Das ist naturgemäß eine operettenhaft-hintergründige Haltung, deren Ziel sich schnell offenbart: Selbstüberhöhung und Bedeutungsgewinn durch eine rebellische Pose, die nicht diskutiert werden kann, weil dabei alles, was gerade erst als gesichertes Wissen gelten darf, als Lüge abgetan wird.
Das sind wahre Gläubige, die auf solche Art Fakten und Debatten wegwischen, da der Glaube keine Beweise verlangt, sondern Bekenntnis. Genauer: in diesem Konzept gibt es überhaupt keine Beweise, wie es ja auch keinen Gottesbeweis gibt.
So entsteht – quasi ums Eck gespielt - eine glühende Anbetung jenes Virus, dessen Existenz also entweder negiert oder als gering wirkmächtig dargestellt wird. Das ist eine legitime Haltung, weil nur der Glauben vollkommen demokratisch ist. Er schließt niemanden aus und kann von allen Menschen praktiziert werden, egal wie ernst oder leichtsinnig sie vorgehen, ebenso egal, was sie an intellektueller Kraft aufbringen.
Wissenserwerb und Erkenntnis sind dagegen a) mühsame Arbeit und b) trübe Kategorien, durch die Nichtwissende grundsätzlich benachteiligt werden. So fördert diese Art der in sich gewendeten Virus-Verehrung die Demokratie und regt politisches Bewußtsein an.
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