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Malerin Michaela Knittelfelder-Lang
Malerin Michaela Knittelfelder-Lang

Inhalte, Inhalte, Inhalte!#

(Zu Michaela Knittelfelder-Lang)#

Von Martin Krusche#

Alle Dinge teilen uns etwas mit. So ist die Welt. Menschliche Wahrnehmung ist dem gegenüber mit Filtern versehen, sonst würden wir den Verstand verlieren. Ein Malerin muß sich nicht nur laufend in ihrem Handwerk üben, sondern auch klug an den Filtern schrauben. Wer die Welt sieht, wie sie ohnehin schon allgemein gesehen werden kann, wird nur wenig mitteilen können, was die Dinge nicht schon selbst erzählt haben. Der Perspektivenwechsel ist ein wichtiger Aspekte künstlerischer Arbeit.

Es gibt eine Notiz von Michaela Knittelfelder-Lang, die beginnt mit den Worten: „Ich bin Malerin und male Bilder…“ Sie meinen, das wäre Redundanz? Nein. Es ist ein Vertiefen dieser grundlegenden Aussagen innerhalb einer minimalen Anordnung von Worten. So macht man das zum Beispiel in der Poesie. Jedes Detail trägt Bedeutungen.

Die Malerin schließt Worte, den völlig anderen Code, nicht aus. Beim Denken in Worten, Bildern und Emotionen, darf die Malerei natürlich jedes andere Mittel an Erzählweisen einbeziehen. Also Worte. Stets werden wir Buchstaben-Ensembles dechiffrieren wollen. Allerdings haben sie auch eine graphische Qualität.

Letztlich kommen dadurch unweigerlich Kontext und Subtext in eine Arbeit, in ein Bild. Knittelfelder-Lang nutzt nicht nur diese Optionen, sie legt manchmal Bilder auf Körper um, formt Objekte, die einen auf den ersten Blick täuschen können; wo etwa eine vertraute Marke, eine allgemein gebräuchliche Form paraphrasiert werden. Mitunter bloß durch kleine Abweichungen.

Aber! „Ich bin Malerin und male Bilder…“ Damit könnte jede weitere Zeile entfallen. Es ließe sich auch so bündeln: „Inhalte, Inhalte, Inhalte! Malen, malen, malen!“ Den Rest erzählen die Arbeiten. Knittelfelder-Lang geht in diesem beständigen Fluß auf: Eindrücke, Reflexion, Reaktionen mit künstlerischen Mitteln. Nein, nicht bloß in manchen Stunden. Rund um die Uhr, womöglich auch im Schlaf.

Was haben Sie den erwartet? Das Leben in der Kunst ist etwas Obsessives. Es ist nicht einfach eine Tätigkeit, sondern eine Daseinsvariante. Das bedarf keiner großen Gesten, aber eines langen Atems. Punkt!