Flocke: Avantgarde#
(Was der Schranz einfach so aus dem Ärmel gezogen hat.)#
von Martin KruscheMeine Notiz zu Helmut Schranz vom 3. November 2013 lautet: „Wir haben getrunken wie Gentlemen, waren verkatert wie Rabauken, haben zwischen diesen Positionen über das Leben und über die Kunst zu reden gehabt. Wir waren unterwegs, um etwas von dem Boden zu ergründen, auf dem wir Seite an Seite gut stehen.“
Im Jahr 2007 hatte ich notiert: „Zehn Minuten über Avantgarde und einige andere Aspekte des Lebens mit Helmut Schranz.“ Daran sind zwei Soundfiles geknüpft, deren Inhalt ich heute noch anregend finde. (Pardon, mäßige Tonqualität.)
Ein paar Zeilen vom 9. September 2015: „Aber nein, kein Nachruf! Der Autor Helmut Schranz ist tot. Das bedeutet, er muß an den Schmerzen seines Leibes und der Angst um das Leben nicht mehr leiden, denn er war von einer Krebserkrankung schwer belastet.“ Dazu gehört: „Als Denker, als Künstler war Schranz jenseits dessen zuhause, was mir möglich ist. Deshalb lag aber nichts zwischen uns. Im Gegenteil. Aus eben diesen Gründen habe ich über ihn hier weiter nichts zu sagen, es würde ihn bloß ermüden.“
Vor rund zehn Jahren hatte ich – in der Erinnerung an Schranz - rückblickend festgestellt: „Das bedeutet im Klartext, dieser Aufbruch eines Milieus während der späten 1970er wurde in weiten Bereichen eine nächste, diesmal kleinbürgerliche Bourgeoisie-Simulation, die sich heute an vielen Stellen als ausgesprochene Spießer-Kultur zeigt.“ Tja, da sind wir nun…
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