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Bild 'flocke020'

Flocke: Schlußakzent eines Herrenmenschen#

(Er kann ab nun unerwähnt bleiben)#

von Martin Krusche

Wenn ein Herrenmensch vom Himmel fällt und dabei sein Leben verliert, kann das kein Grund zur Häme sein. Niemand hat es verdient gewaltsam zu sterben. Wer anderen so ein Unglück wünscht, hat sich im Lager jener eingefunden, die Gewalt durch Sprache billigen und sich sadistische Phantasien erlauben, die man für sich behalten sollte.

Daß einzelne Menschen die Grenzen des Machbaren ausloten und dabei ums Leben kommen ist ganz offensichtlich Teil der Conditio humana und in diesem Sinne banal, weiter keine Bemerkungen wert. Man könnte sagen: Wir rechnen damit wiederkehrend, seit wir von Prometheus wissen.

Aber!#

Welches Vorbild gibt jemand, der große Popularität errungen hat und massenmedial promotet wird, wenn Verächtlichkeit zu seinem üblichen Repertoire gehört? Welche Wirkung hat das auf eine Massengesellschaft? Im Fall des Himmelsstürmers war die Abschätzigkeit gegenüber Andersdenkenden schon Standard. Dabei hat er sich auch erhebliche Grobheiten erlaubt, was auf solcher Ebene zu einer laufenden Brutalisierung der Gesellschaft beiträgt.

Von Ministrantinnen und Wasserträgern solcher Herren lese ich nun Sätze wie „Ich mochte ihn, weil er sich nicht den Mund verbieten ließ.“ Das ist im Kontext „Gewalt durch Sprache“ eine Analogie zu „Ich mochte ihn, weil er Widerworte mit der Faust abgestellt hat.“ Eine Hymne an das Faustrecht.

Meiner Erfahrung nach sind solche Menschen für Einwände oder gar Kritik unerreichbar. Das muß eine Demokratie aushalten. Was aber den Herrenmenschen angeht: Ich nenne seinen Namen nicht, ich zeige kein Bild von ihm, was immer er geleistet hat, darf in unserer Geschichtsschreibung verblassen. Früher oder später wird ohnehin jemand überbieten, was er körperlich und mental zu leisten vermochte. Das hat er außerdem über sein soziales Verhalten in praktischer Menschenverachtung längst entwertet.