Flocke: Druck machen#
(Bücher und die Gutenberg-Galaxis)#
von Martin KruscheDas war eben eine nächste Jennersdorf-Session. Um bei Luis Siegl anzukommen, geht es von Gleisdorf aus gemächlich über die Dörfer. Wir hatten diesmal einen speziellen Impuls von Siegl zu erörtern. Nun scheint geklärt, daß diese Session zu einem nächsten autonomen Teilprojekt im „Archipel“ führt.
Für Richard Mayr und mich ergibt das zugleich ein neues Nachdenken über unseren Bereich „Das erweiterte Buch“; im Rückblick auf die Geschichte des Buchdruckes sowie auf den Rang von Fotografie. Mit der Beachtung von historischer Hintergrundfolie liegt uns heute an den Optionen, die über Text hinausführen.
Des Menschen kognitive Ausstattung läßt ja Denken nie bloß in Worten stattfinden, sondern auch in Bildern, Klängen und Emotionen. Das Medium Buch, ein Grundstein der Gutenberggalaxis, ist trotz digitaler Revolution immer noch ein höchst bedeutender, vor allem aber stabiler Datenträger.
Der Leseakt mit einem Buch in Händen zeigt sich als grundlegend andere Situation im Kontrast zur Lektüre mit verschiedenen elektronischen Devices. (Andere kognitive Situation = anderes Denken.) Es legt für uns die Möglichkeiten eines interdisziplinären Vorgehens nahe; daß also verschiedene mediale Methoden ineinander gehen.
Diese Überlegungen drehen sich erst einmal um das Buch als Medium und um Buchillustrationen. Ein Thema, zu dem wir uns verschiedene Beispiele angesehen haben. Auch zur Orientierung, denn Siegl hat vorgeschlagen, daß wir gemeinsam eine kleine bibliophile Edition angehen könnten. Eine Idee, die mir sehr gut gefällt, denn ich komme von diesem Feld der Kleinverlage, der Handpressen, des Umgangs mit solchen Stoffen. Nun hat es also in einer nächsten Phase begonnen…
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