Flocke: Publikumsfrequenzen#
(Das kühle Extrazimmer Internet)#
von Martin KruscheIch hab in der vorigen Glosse „Quote und Ruhm“ skizziert, mit welchem Maß an Publikumsreaktionen ich vertraut bin. Auch wenn ich ein Vielfaches davon ertragen kann, entscheide ich selbst, wie viel Kraft und Arbeitszeit ich darauf verwenden möchte, diesen Raum zu gestalten.
Wäre ich je darauf aus gewesen, mein Jahreseinkommen aus rein künstlerischer Arbeit zu erwirtschaften, hätte ich mich auf ganz andere Art mit dem Kunstmarkt, mit der Marktfähigkeit von Angeboten und mit der Publikumssituation befassen müssen.
Das tut in Österreich übrigens nur eine Minorität der Kunstschaffenden. Die meisten haben sich um einen Broterwerb in anderen Metiers zu bemühen. Vorzugsweise, so wie ich, in kunstnahen Bereichen. In meinem Fall: Ich bin als Künstler vor allem Autor, aber mein Metier ist gesamt die Wissens- und Kulturarbeit.
Ergo sind mir Publikumsreaktionen nicht egal, doch mein Interesse hält sich dabei in Grenzen. Mein Fokus liegt vor allem auf den inhaltlichen Fragen und auf der Kunstpraxis. Was die Social Media angeht, haben wir nützliche Werkzeuge, um zu überprüfen, was zu welchen Reaktionen führt.
Ich bin jüngst über Reaktionen auf den etwas schnoddrigen Kommentar zu einem elektrischen Porsche ziemlich überrascht worden. Wie davor schon notiert: „Wenn ich bei einzelnen meiner Glossen 50 bis 70 Zugriffe feststellen kann, bin ich durchaus zufrieden.“ Das geht ab und zu bis auf 100, sogar 150, 200 Zugriffe rauf. Sowas halte ich für ein erfreuliches Echo.
Dann war da jüngst dieser Ausreißer zum Thema „Alter Mann“ (7.11.2025), der zum heutigen Tag 1.128 Zugriffe zeigt. Zwei Tage darauf, am 9.11.2025, der schon erwähnte Porsche-Kommentar. Bis heute 2.567 Zugriffe. Dazu zwei Referent-Beispiele. Mein Gedicht „was gorki träumte“ vom 10.11.2025 brachte bis heute 148 Zugriffe. Ein Foto, das am 5.11.2025 Autorin Karin Klug zeigte und kurz kommentierte, kam auf 544 Zugriffe.
Einzelne Zugriffe sind freilich noch keine nennenswerten User Sessions, die einen annehmen ließen, jemand habe den angebotenen Inhalt auch gelesen. Es gibt daher keinen Grund, Zugriffszahlen für irgendeine Prahlerei zu benutzen.
Aber allein die hier aufgeführten Beispiele machen anschaulich, daß Publikumsreaktionen auch von wenig erfahreneren Laien auf Social Media durch inhaltliche Gestaltung beeinflußt werden können.
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