Florianiplatz: Nummer 1#
(Hat ein Platz einen Anfang?)#
von Martin KruscheWo beginnt ein Platz? Ich könnte, vor Ort im Raum stehend, dieser Frage keinen Sinn abgewinnen. Aber in der Verwaltung wird man Parzellen notiert finden, von denen eine mit der Hausnummer 1 belegt ist. Beim Florianiplatz reicht das auf der Nordseite bis zur Hausnummer 20. Die äußerste südliche Position ist Nummer 12.
Auf den Boden von Florianiplatz Nummer 1 und 2 wurde vor rund 70 Jahren eine Bank gestellt, das gesamte Ensemble 2024 umgebaut. Aufzeichnungen besagen, auf diesem Terrain habe 1603 die „Seetaller-Hoftstatt“ bestanden, damals im Eigentum von Michael und Kunigund Seethaler. Im 17. Jahrhundert war dort auch noch die „Ackerl-Hofstatt“ vermerkt.
Was ist eine Hofstatt? Heute würden wir sagen: Haus mit Garten. In der alten agrarischen Welt war das der Kernbereich einer Landwirtschaft oder eines Handwerksbetriebes. Das Stammhaus mit seinem näheren Umfeld.
Was wir aktuell sehen, wurde 1947 per Gerichtsbeschluß aus dem vormaligem Besitz eines Nazi der Republik Österreich zugesprochen. Im Jahr 1950 kaufte die „Volksbank Gleisdorf GmbH “ diese Liegenschaft.

