Steyr 220#
von Martin Krusche | Fotos: Gerhard Szamuhely#
Gerhard Szamuhely, der Garagenliebling, hat eine Trefferquote als würde er nichts anderes machen. Er gehört zu meinem engeren Umfeld von Automobil-Paparazzi. Der Mann ist ständig im Jagdmodus.
Während ich viel dem Zufall überlasse, durchstreift er laufend verschiedene Reviere. Allerdings ist er selbst auch Schrauber und fährt abwechselnd mehr als einen Klassiker, ein- und zweispurig. Er repräsentiert demnach eine andere Liga.
Da ich hier schon das Steyr 120 Super Cabrio gelistet hab, paßt der Steyr 220 als nächste Steigerungsstufe vorzüglich dazu. Ab 1937 in Produktion, bis 1941 in 5.900 Einheiten umgesetzt und wie man sieht: überaus elegant.
Unter der Haube eine Reihen-Sechszylinder mit 55 PS, was für jene Zeit als stattlich gelten darf; zumal so ein Maschinchen für ein langes Leben gemacht ist. Die 2.260 ccm lassen das Triebwerk mühelos arbeiten.
Ich schrieb Szamuhely: „6zylinder reihe mit 55 ps, da lächelst du natürlich. aber in den 1930ern war das heftig.“ Er bestätigte: „Ja das hab ich mit dem Besitzer auch besprochen. 6er, aber 55 PS, das hält ewig.“
Der 220er wurde als viertüriger Innenlenker angeboten, hat in dieser Version Portaltüren wie schon der Steyr 100. Hier sehen Sie das amtliche Zwei-Fenster-Cabrio. Dazu gab es noch eine Version mit Gläser-Karosserie und vier Seitenfenstern. Ich hänge unten das externe Bild eines Steyr 220 Gläser Roadster von 1939 mit seinen Fender Skirts an, weil dessen Anblick erahnen läßt wie gut man einst situiert sein mußte, um sich so eine prächtige Fuhre leisten zu können. (Das Foto hat Rovimat unter CC BY-SA 4.0-Lizenz freigegeben.)
Ergänzend: "Interessant dabei ist der Winker-Blinkerschalter von der Firma Sigl", schrieb mir Thomas K. Billicsich. Und überdies: "Nur nebenbei hat Gläser auch zweifenstrige Cabriolets für den Steyr 220 gebaut. Aber das ist eine eigene komplizierte Geschichte."
- Das erwähnte Steyr 120 Super Cabrio
- Das Funken-Register
- Funkenflug (Eine Erkundung)