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Episode 58: Tribute to Jimi Hendrix#

(Die Session: Kontext und Soundcheck)#

Von Martin Krusche#

Es war das erste Mal, daß es im Zeit.Raum so eine Session gab. Wir hatten im April 2021 begonnen, diese Nische im Zentrum Gleisdorfs kontinuierlich zu bespielen. Dank eines Entgegenkommens von Unternehmerin Barbara Schäfer, welche uns diese Infrastruktur kostenlos zur Verfügung stellt.

Das hat sich inzwischen auf drei „Slots“ ausdifferenziert: zwei Hauptfenster und die Lyrik-Nische. Aus meinen Gesprächen mit Graphic Novelist Chris scheuer ergab sich heuer ein markantes Detail des komplexen Themas, das mich derzeit beschäftigt: Die besondere Stimmung der 1970er Jahre.

An deren Schwelle zu diesem Jahrzehnt endete das Leben von drei Persönlichkeiten, die ich als Teenager sehr beeindruckend gefunden hab. Nach ihren Sterbetagen gereiht:

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  • Jochen Rindt (18. April 1942 bis zum 5. September 1970)
  • Jimi Hendrix (27. November 1942 bis zum 18. September 1970)
  • Janis Joplin (19. Januar 1943 bis zum 4. Oktober 1970)
Chris Scheuer und ich sind längst mehr als doppelt so alt wie diese drei, die ich als exemplarisch betrachte, was jene sozialen und kulturellen Prozesse angeht, die uns aus der Barbarei herausgeführt haben.

Als ich geboren wurde, hatten die Waffen gerade erst ein Jahrzehnt lang geschwiegen. Eine Zweitspanne, die niemals reicht, damit eine brutalisierte Kriegsgesellschaft ihre Traumata bewältigt. Ich bin ja ein Kind der Aggressoren von damals.

Es ist wohl keineswegs übertrieben, wenn ich behaupte, daß uns Menschen wie Hendrix und Joplin mindestens emotional Wege gewiesen haben, die mir meine Leute damals nicht zeigen konnten. Leute, die teilweise nicht bloß Mitläufer, sondern auch Täter gewesen sind…

Emely Scheuer-Penny und Chris Scheuer beim Soundcheck.