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Advent 2025: Ein Moment#

(Kommunkation und Kooperation)#

von Martin Krusche

Auch wenn ich selbst größere Ansammlungen von Menschen lieber meide, erlebe ich es als berührend, wenn ich sehe, daß Bräuche und Symbole einen Anlaß schaffen, zu dem eine nennenswerte Menschenmenge in freundlicher Stimmung zusammenfindet.

Dazu fällt mir eines meiner Lieblings-Bonmots ein: „Wir Menschen sind als Spezies auf dieser Welt nicht durch Konkurrenz, sondern durch Kooperation so erfolgreich.“ Kommunikation und Kooperation sollten gelingen.

Gemeinschaft wird dort tragfähig, wo sich Menschen einander einerseits verbunden, andrerseits auch wechselseitig verpflichtet fühlen. Das ist schon innerhalb eines Familienverbandes keineswegs selbstverständlich, wie Österreichs diesbezüglicher Statistiken belegen. Es ist ferner für jegliche Art der Dorfgemeinschaft eine Herausforderung. In einer Massengesellschaft verlangt es ein hohes Maß an Abstraktionsvermögen und guten Willen.

Gemeinsames Tun nützt uns allemal, um in solchen sozialen Anforderungen voranzukommen. Im Privaten finden wir sehr unterschiedliche Anlässe dafür. Im größeren Rahmen können dabei Rituale und Brauchtum sehr förderlich sein.

Sie erlauben einem, über rein private Motive und Intentionen hinauszugehen, um sich für Augenblicke mit einer weitreichenderen Gemeinschaft einzulassen. Das bedeutet konkret auch, was ich bei so einem Gang über den Hauptplatz wahrnehmen kann, während sich der zweite Adventsonntag ereignet, hat mindestens kurz etwas Gemeinschaftsstiftendes.

Es ist eine Praxis der Kontraste, in der ich Stimmen, Stimmungen und Auftritte wahrnehme, die teilweise einen erheblichen Unterschied zu dem ausmachen, was mir naheliegt. Das halte ich für einen speziellen Wert solcher Ereignisse. Sie bringen mich für einen Moment mit vielem in Berührung, was „das Andere“ ist.

Ich meine, solche Momente haben etwas Prägendes, selbst wenn sie nur von kurzer Dauer sind. So geht Kultur. Sie ergibt sich keineswegs bloß aus den großen Gesten und Monumenten. Sie entsteht laufend neu aus unzähligen Augenblicken.



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