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Kodak Retina und Mobiltelefon
Kodak Retina und Mobiltelefon

Die Natur Mensch: Zur ersten Session#

(Konkret und abstrakt, ein Beispiel)#

Von Martin Krusche#

Wir werden in wenigen Tagen eine erste Session zur Ausstellung „Die Natur Mensch“ absolvieren, die kurze Session. Sie dient als Auftakt und ist einerseits den Bildern von Monika Lafer gewidmet, andrerseits einigen grundlegenden Überlegungen zu einem großen Technologiesprung.

Sie wissen, was Sie hier auf dem Foto vor sich haben? Fein! Sieht eh jeder. Ein Fotoapparat und ein Mobiltelefon. Wirklich? Als ich vor Jahren ein Stück auf der Tunnelbohrmaschine durch die Koralm mitfahren durfte, hatte ich nicht bloß meinen Helm auf, sondern auch so ein Ding im Rucksack. Das sah aus, wie ein Mobiltelefon, war aber keines. Es hatte die Funktion, mich leichter ortbar zu machen, falls ich verschüttet würde.

Die Kodak Retina war der erste Fotoapparat, den ich besaß. Mein Vater hatte mir das Teil geschenkt, nachdem er selbst auf ein neues Modell umgestiegen war, da bin ich noch ein Volksschulkind gewesen. Man kann diesen Apparat mit einem Mindestmaß an Sachkenntnis als Kamera identifizieren. Und mit einem Hauch mehr an Wissen wird man die einzelnen Komponenten benennen können, die hier materiell erkennbar sind.

Viel Feinmechanik, um die nöitgen Funktionen anzubieten.
Viel Feinmechanik, um die nöitgen Funktionen anzubieten.

Damit meine ich die Feinmechanik zum Einstellen von Belichtungszeit und Blende, den Ring, um die Optik auf eine bestimmte Entfernung scharfzustellen, die Schnittstelle für den Drahtauslöser und so weiter. An der konkreten Maschine bilden sich die Funktionen in der Bauweise ab.

Selbst im Ungreifbaren hat sich alles verändert. Auf dem Weg vom Kupferkabel zur Glasfaserleitung ließ sich die Datenübertragung revolutionieren. Menge und Tempo! Was macht das mit uns? Wo gehen zum Beispiel Betriebe hin, wenn an einem Ort keine ausreichenden Übertragungsraten verfügbar sind?

Die abstrakte Maschine läßt uns meist nicht mehr erkennen, mit welcher Art Apparat wir es zu tun haben. Mechanische Komponenten, so weit überhaupt noch vorhanden, sind eventuell verborgen, in eine Kapsel gepackt. EDV legt bestimmte Funktionen erst durch die genutzte Software fest. Welches Programm wird aufgerufen? Welche App ist verfügbar. Unsere Welt der greifbaren Dinge hat sich fundamental verändert. Das hat unweigerlich weitreichenden Auswirkungen auf unser Denken. Kein Grund zum Alarmismus. Aber darüber sollten einige Klarheiten hergestellt werden.




Auf der Tunnelbohrmaschine
Auf der Tunnelbohrmaschine
Es ist nicht zum Telefonieren gemacht.
Es ist nicht zum Telefonieren gemacht.