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Bild 'prisma016'

Volkskultur in ihrem ursprünglichen Sinn#

(Wegmarken: Ein kulturelles Zeichensystem)#

von Martin Krusche

Bildstöcke und Tabernakelpfeiler, Kapellen, aber auch Kreuze… All die Jahre meiner Befassung mit diesem Thema haben sehr deutlich gemacht: ausnahmslos jeder Mensch hat kulturelle und spirituelle Bedürfnisse.

Wie diese Bedürfnisse ausgelebt werden, hängt von den gemachten Erfahrungen und Lebensumständen ab, ist extrem vielfältig. Es richtet sich nicht nach der Obrigkeit, nicht nach der Wissenschaft, ist bis heute Ausdruck einer lebendigen Volksfrömmigkeit, also Volkskultur im ursprünglichen Sinn.

Sie finden das bei jedem Gang über einen Friedhof. Da werden große Emotionen mit ganz unterschiedlichen Mitteln ausgedrückt und mitgeteilt. Sie können es freilich auch überall in der Kleinregion Gleisdorf finden, wenn Sie erst einmal ein offenes Auge dafür haben.

Egal, welchen Weg Sie entlanggehen, welche Straße Sie benutzen, kaum ein Kilometer ohne eines der Klein- und Flurdenkmäler. Selbst tief im Wald sieht man manch eines. Marterl ist der populärste Begriff dafür, wird aber eigentlich bloß für jene Wegmarken verwendet, die an einen Unfall oder an schwere Krankheit erinnern. Da geht es zum Beispiel um umgestürzte Fuhrwerke, Blitzschlag, Feuer, Hochwasser, Jagdunfälle, Unfälle beim Holzarbeiten etc.

Auch zahlreiche profane Klein- und Flurdenkmäler erzählen interessante Geschichten. Meilensteine, Statuen, Architekturdetails, sogenannte Nasenschilder, wie die alten Zunftzeichen, sogar Grenzsteine als Objekte des Roanschindens.

Postskriptum#

Das Projekt ist in vier Phasen realisiert worden. Ich hatte im Jahr 2016 begonnen, die Weichen für dieses Vorhaben zu stellen. Eine Notiz zum Stichwort „Volkskultur 4.0“ besagt: „Im letzten Abschnitt dieses Textes wird zu lesen sein, daß ich die Begrifflichkeit ‚Volkskultur 4.0‘ als ‚ein Türschild zu einem Arbeitsraum‘ verstehe…“ Den Volltext zu diesem Zitat finden Sie hier als eigenständigen Beitrag: (Link)