Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Eva Surma, Monika Lafer und Heinz Payer im GÄZ.
Eva Surma, Monika Lafer und Heinz Payer im GÄZ.

Amselsturm#

(Eine feministische Ausstellung im GÄZ Großklein)#

von Eva Surma

Wie es dazu kam? Schwarze Phasen in unserem Leben sind wie schwarze Löcher. Sie saugen alles auf. Alles, wofür wir uns einmal begeistert haben, wofür wir brannten. Es zieht uns den Boden unter den Füßen weg. Und da ist er, der freie Fall. In so einer Abwärtsbewegung erfasste mich der Amselsturm der Kaschnitz. Das Schwarz bekam Flügel. Zugegeben, nicht die Schwingen von Albatrossen, ja nicht einmal von Möwen, aber immerhin zeugten sie von einem Willen nach Selbstbestimmung.

In dieser Zeit entstanden meine Amselsturmparaphrasen. In dieser Zeit kam mir von Martin Krusche Treibgut entgegen. Heinz Payer und mich einte eine Fassungslosigkeit, die unbenannt bleibt. Dann traf ich Siegi Kleindienst wieder. Lauter Zeichen!

Erika Hütter vom Weiberhof hat mir den Raum im GÄZ zur Verfügung gestellt und langsam kristallisierte sich heraus, mit wem ich mir einen neuen, einen feministischen Frühling basteln würde. Einen Frühling im August.

Feminismus ist für alle da#

Es ist das Wesen des Feminismus, bunt, wild und frei zu sein. Das hat in einer kapitalistisch hierarchischen Gesellschaft natürlich einen gewissen Anstrich von Verruchtheit, im Kleinen. Wenn eine der Feministinnen aber zu groß wird - schnell fallen mir da Malala, Mahsa Amini, Butler, Schwarzer und die Rösslhumer ein - bricht mit einer schlichten Zielsicherheit die Auslöschung über die mutigen Frauen herein.

Frauen, die Großartiges geleistet haben, kommen mit beängstigender Regelmäßigkeit aufs Abstellgleis, in die Namenlosigkeit, in die Altersarmut. Regretting Motherhood als eine Reaktion auf solche Extinktionen ist in Österreich ebenso verpönt und straffrei wie eine Abtreibung.

Umso wichtiger ist es, auch am Land, auch in Großklein, auch in Gleisdorf zu zeigen, dass wir viele sind und dass wir uns für unsere Töchter anderes wünschen. Der Wunsch ist die Mutter der Zukunft. Feminismus heißt in erster Linie freies Wünschen, freies Agieren, Selbstbestimmtheit in allen Lebenslagen. Autonomie. Das ist unverkennbar für alle Geschlechter ein Gewinn.

Eva Surma, Heinz Payer und Monika Lafer vor einer Lafer-Arbeit im Gleisdorfer Zeit.Raum.
Eva Surma, Heinz Payer und Monika Lafer vor einer Lafer-Arbeit im Gleisdorfer Zeit.Raum.

Wer stellt aus?#

Siegi Kleindienst und Monika Lafer liefern die Bilder zum Amselsturm. Das Plakat stammt von Heinz Payer, der gemeinsam mit Martin Krusche als Referenzkünstler umtriebig sein wird. Als zweite Lyrikerin habe ich Roswitha Ranz an meiner Seite. Das Leben mag Romane schreiben, aber die Essenz des Denkens und des Seins finden wir in der Lyrik. Sie ist ein Tanz, in den wir unsere Worte legen. Sie ist die Liebe zum Gedanken, die Philosophie hinter dem Amselsturm.

Wir freuen uns auf einen Juli, der Work in Progress vor Ort in Großklein und weitere Treffen der Bande bringen wird, zu der selbstredend und hier nicht unerwähnt (!) auch Stefanie Brottrager, Mona Luminata Stan und Richard Mayr gehören. (Was wären wir ohne sie?)

Im freien Spiel der Kräfte teilen wir uns auf und sammeln uns wieder, der Schwarm, der sich koordiniert bewegt, ohne sich abzusprechen. Zumindest bei den Amseln ist das so. Aber noch ziehen sie ja nicht gegen Süden. Noch sind sie stürmisch und tirilieren jeden Morgen ihre Freude ins Universum, als hätte es nie ein schwarzes Loch gegeben.

Das Projekt#


Bild 'amselsturm'