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Was kann die Sisterhood?#

von Eva Surma

Was kann die Sisterhood?
Ist die Sisterhood so gut
wie jeder einzelne Teil von ihr?
Wie jede eine?
Wie ich? Wie meine
Werthaltungen, Lüste und Früste?
Sind wir eine Sisterhood wegen unserer Brüste?

Oder sind wir ein Ganzes?
Ein Meer aus Wellen und Wogen?
Wollen was sein, und sind doch zu Mädchen erzogen.
Geschlechtergerechtigkeit hat uns betrogen.
Man hat uns von Anfang an doch nur belogen.

Frauenbewegungen und Rechtlerinnen, namentlich wenig bekannt.
Die meisten von uns erfolgreich vor traditionelle Karren gespannt.
Haben das Patriarchat schon immer aus dem Dreck gezogen.
Erotische Lieben als Einstiegsdrogen
zum lebenslänglichen Liebesdienen.
Mit freundlichen Mienen.

Die erste Welle, die zweite, die dritte.
Wir SIND die Bewegung. Wir suchen unsere Mitte.
Wir leben in Böhmen und suchen das Meer.
Für uns bleibt der Rest. Was schenken wir her?
Wir schreiben ein großes Theaterstück
und kehren geschäftig,
unverrichteter Dinge,
an den Herd zurück.
Wär eh nichts geworden. Wozu dann die Müh?
Hungrig die Kinder, der Mann und das Vieh.

Solange wir bluten, gelten wir was.
Ausgeblutet bleibt uns Verachtung und Hass.
Immer neue Frauen entdecken sich selbst,
beginnen bei null: entdecken, verschrecken, verstecken
anonymisieren sich selbst.
Selbst
unsere Pseudonyme noch wollen sie werten,
unsere unwerten Lebensgefährten.
Schenke den öden Dilettanten kein Ohr, nicht einen BLICK!
Die Sisterhood teilen,
mit den Wolfinnen heulen,
mit den Bärinnen steppen,
verlachen die Deppen,
das ist jetzt schick.