Lockdown-Indoor-Grabungen: Albumblatt #1#
(Tesserakt Board)#
von Martin Krusche
Der Lockdown infolge einer Pandemie (Covid-19) schuf eine eigenartige Stille für jemanden, der alleine wohnt. Ich hatte kurz den Impuls, meine Wohnung umfassender aufzuräumen. Daraus wurde dieses quasi archäologische Unternehmen, bei dem ich staunte, was an kuriosen Dingen in meinem Besitz ist.
ein doppelpack VHS-cassetten. sehr beunruhigende japanische videos.
ein wohlgeformtes stück glas.
ein gaul für schwächere einkommensschichten: mini-haflinger.
eine alte mundharmonika. funktionstüchtig.
eine winzige vaugh corsair, genannt “whistling death”.
ein seglermesser mit diesem dorn zum lösen von knoten.
als ich ende der 1970er jahre einmal geheiratet hab, erhielt ich am tag der hochzeit von meiner braut diese kleinen sonnenuhr.
von meinen tagen in piter: russisches abzeichen der patrouillen verschiedener waffengattungen und des moskauer militärkommandantenbüros.
eigentlich braucht das bei uns kein mensch. (mein halbes leben beruht auf der tieferen bedeutung von dingen, die kein mensch zu brauchen glaubt.)
eine alte glasfeder für feine schriften.