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Malerin Monika Lafer.
Malerin Monika Lafer.

PleinAir Malerei#

(Amselsturm)#

von Monika Lafer

...ermöglicht durch die Erfindung der Zinktube im 19. Jahrhundert: Die Farben wurden transportfähig und die Kunstschaffenden konnten im Freien ihre Motive direkt auf der Leinwand umsetzen.

Heute steht man dieser Art der Arbeit zwiespältig gegenüber: Vielfach wird es als Kitsch wahrgenommen (vermutlich weil es tatsächlich viel süßlich-verklärt-Oberflächliches in dieser Sparte gibt), gleichzeitig ist vielen Künstlerinnen und Künstlern klar, dass die Technik schwierig ist.

Und was hat es mit Feminismus zu tun?#

Nun, in erster Linie ist die PleinAir Malerei für mich ein Mittel, um zu verstehen. Verstehen, was um mich herum passiert. Die menschliche Figur interessiert mich auf der Leinwand wenig, daher die Themen aus der Pflanzenwelt. Zuerst mittels Aquarell erforschen, dann auf der Leinwand mit Acryl verdichten.

Speziell im Feld der Kunst, ein Berufsfeld wie viele andere auch, gibt es noch immer eigenartige Ansichten von Geniekult oder die „Künstlerschaft als Seismografen der Gesellschaft“. Kommt auch aus dem 19. Jahrhundert, wie die Zinktube. Schätze, dass sich die Zinktube schneller weiterentwickelt hat. Und bitte, eine progressive Formensprache! Man kokettiert am Markt mit dem Alleinstellungsmerkmal, auch mit Exotik. Schließlich will man aus der Masse herausstechen und verkaufen.

So, nun bewegen wir uns in einem Feld, wo Existenzen als Künstlerinnen meist mit einem oder mehreren Brotberufen verbunden sind (ich erinnere mich an mehrere Jobs parallel in der Vergangenheit). Und ich dachte mir damals, 2011 in der Meisterklasse, wenn ich schon in dem unsicheren Feld bestehen will, dann bitte nicht fremdbestimmt. Sondern mit den Inhalten, die ich abdecken will. In einer Formensprache, die ich für mich immer weiterentwickeln möchte. Ohne Zurufe, maximal im Austausch mit (menschlich und fachlich) kompetenten Menschen.

Logisch, dass da ein dominanter Lebenspartner oder ebenso gearteter Freundeskreis keinen Platz findet. Es gibt ein Miteinander, ein unterstützendes Umfeld. Der Rest kann bleiben, wo er möchte. Welcher Rest? „Das, was du willst, gibt es nicht!“ „Das schaffst du nie, wie soll denn das gehen?“ „Wann wirst du denn endlich Nachwuchs haben?“ „Mit dieser Einstellung bleibst du allein!!! (dramatischer Blick)“oder der Klassiker: Zuerst „auf keinen Fall!“ und dann „ich habs ja immer gewusst, wenn das wer schafft, dann du!“ (Klopfklopf auf die Schulter.)

Feminismus ist für mich eine Haltung, weniger eine Formensprache. Es geht mir darum, Mann und Kind an meiner Arbeit teilhaben zu lassen und mir Bedingungen zu schaffen, in denen ich als Künstlerin gedeihen kann. Und selbst ein unterstützendes Umfeld zu bieten. Das erfordert einiges an Radikalität, Anfängergeist und Liebe.

Ergänzend#