Amselsturm: Probelauf#
(Eine Notiz)#
von Martin KruscheKollektive künstlerische Prozesse sind kein Showprogramm, außer das wäre ein konzeptioneller Bestandteil des Prozesses. Sie sind das Erkunden mehrstimmiger Ereignisse, in denen primäre Kräfte solcher Vorhaben einander lauschen.
Harmonien? Dissonanzen? Obertöne? Interferenzen? Derlei Stunden der Achtsamkeit werden manchmal ihrerseits zu einem Teil des Werkes.
Wir fächern im Gemeindezentrum von Großklein ein Panorama zwischen fliegenden Blättern und ausgearbeiteten Exponaten auf. Was dort gezeigt wird, ergab sich auf eine autopoietische Art aus einem längeren Kommunikationsprozeß.
Das bedeutet, es gab keine Programmdebatten, keine inhaltliche Konzeption, die verhandelt worden wäre. Die Autopoiese ist eine Organisationsform, wie sie der Natur zugeschrieben wird. Eine Annahme, die ich einst bei der Lektüre von Varela und Maturana entdeckt hatte, in den Arbeiten der Konstruktivisten.
Es ist in unserem Fall ein Modus, den wir im Vertrauen darauf gewählt haben, daß niemand in der Runde auf Kosten anderer expandiert, während wir jeweils die grundlegende Themenstellung ernst nehmen. Dabei wird dieser Probelauf zum Gestalten eines gemeinsamen Statements.
- Eva Surma: Amselsturm (Das Projekt)
- Zurück zur Startseite: Trail (Archipel Gleisdorf)