Sicherungskopie, Episode VIII#
(Das Set in der Gasse)#
von Monika LaferSicherungskopie vol. 8: zusammenrücken und warm anziehen
Die Bürgerinitiative „Wake up Gleisdorf“ erzielte nun neben den bereits über zweitausend geleisteten Unterschriften einen weiteren Erfolg: Die Wald- und Wiesenfläche am Ende der Schießstattgasse wurde nun teilweise tatsächlich als Wald deklariert.
Die Sache wird nun also konkreter und auch in manchen Teilen ungemütlicher. Passend zur kalten Jahreszeit habe ich diesmal die Exponate warm eingepackt.
Erstens ist der Zeitraum von November bis März jener, in denen von Gehölzen sogenannte Stecklinge geschnitten werden, um sie danach in die Erde zu stecken (daher der Name) und sie so zu vermehren.
Im Sinne der Sicherungskopie habe ich von vier Pflanzen des Laubwaldes möglichen Nachwuchs gewonnen, der dann in meinem Garten seine Wurzeln schlagen wird. Allerdings ist es auch möglich, die Stecklinge zunächst einzufrischen – wie hier ersichtlich. Vielleicht gelingt es im Laufe des Monats der Ausstellung, dass man die eine oder andere Wurzel im Wasserglas erspähen kann.
Zweitens erinnert es an die Tradition der Barbarazweige, die ja am 4. Dezember von Kirschbäumen geschnitten und in Wasser eingefrischt werden. Am 24. Dezember sollten sie blühen und allerhand Glück vorhersagen.
Die Stecklinge wurden beschriftet (Apfel, Pappel, Esche und Schmetterlingsflieder) und in fingerlose Handschuhe aus Biomerinowolle warm eingepackt.
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