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Sporadisches: Dinge. Genüsse.#

(In wenigen Tagen: ein Jahr Lockdown)#

von Martin Krusche

Natürlich liegt ein Schrecken in diesem Jahr mit der unsichtbaren Bedrohung. Wir haben diesen Schrecken vertieft, indem allerhand Kopflosigkeit und Gezänk sich breit machen durften. Darin waren unter anderem wirtschaftliche Abstürze gebettet. Damit zieht auch Kälte in manche Herzen.

Ich habe mir inzwischen angewöhnt, eine teure Flasche Wein zu kaufen, wenn das Geld gerade knapp wird. Genau dann! Ich muß wenigstens für Augenblicke dem spotten können, was meine Möglichkeiten absenkt. Ich will mich dem allen nicht beugen. (Alle Fotos: Martin Krusche)

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Selbst wer nicht von vordergründigen Kräftespielen erdrückt wird, merkt nach einer Weile: da wirkt etwas in tieferen Instanzen, beschädigt unsere Fundamente. Niemand kommt davon, ohne davon gepackt zu sein. Niemand ist freigestellt.

Ich wäre verloren, fände ich mich nicht in einen Kreis vertrauter und inspirierter Menschen verwoben, die ihre so unterschiedlichen Qualitäten klingen lassen. Was wir tun? Manche schreiben Gedichte und Lieder.

Manche kochen so wunderbare Dinge, daß einem beim Essen die Tränen kommen. Manche teilen die Freude an der Trunkenheit, die sich aus vorzüglichem Wein erschließt. Manche wissen die Früchte aus ihrem Garten in etwas ganz anderes zu verwandeln.

Manche haben etwas und geben es weiter. Manche wissen Dinge, die ich zuvor noch nie gehört habe. Und allesamt halten wir ein Augenmerk darauf, daß die Zuversicht nicht untergeht. Das ist eine Aufgabe die wir teilen: Wächterinnen und Wächter der Zuversicht.