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Wegmarken: Gleisdorf III#

(Ein Weg)#

von Martin Krusche

Zum Ende des ersten Teils dieser Route hieß es: „Über die Alois Grogger-Gasse geht es dann bergauf in den Wald, zum Jungberg.“ Dort gibt es noch vor dem Waldrand eine Villa, zu der ein opulentes Wegkreuz gehört, dem ein Platz mit Bank gerichtet wurde. Es ist das aufwendigste meiner bisherigen Umschau. (Alle Fotos: Martin Krusche)

GLD031: Muß man nicht suchen, ist unübersehbar. Hier wird der Auftraggeber geehrt.
GLD031: Muß man nicht suchen, ist unübersehbar. Hier wird der Auftraggeber geehrt.
GLD032: Die große Geste in der Körperlichkeit von Jesus korrespondiert mit einem Gedicht am Kreuzstamm.
GLD032: Die große Geste in der Körperlichkeit von Jesus korrespondiert mit einem Gedicht am Kreuzstamm.
Das Kreuz ist eine Arbeit des Holzschnitzers Hans Pendl, von dem es in der Region etliche Arbeiten gibt. Jesus zeigt sich von ausgesprochen athletischer Gestalt. Der Nagel am linken Arm ist anatomisch korrekt am Handgelenken gesetzt, weil die Hand das Körpergewicht nicht tragen könnte.

GLD033: Die Konzentration auf das Eigentliche an einem beschaulichen Ort.
GLD033: Die Konzentration auf das Eigentliche an einem beschaulichen Ort.
GLD034: Stilsicher, denn ein Zettel bittet darum, auf Kerzen zu verzichten.
GLD034: Stilsicher, denn ein Zettel bittet darum, auf Kerzen zu verzichten.
Betritt man nun den Wald, steht da ein Breitpfeiler, in dessen Nische ich den interessantesten Kruzifixus meiner bisherigen Rundgänge gesehen hab. Eine beseelte Arbeit, die auf große Gesten verzichtet und uns den Gepeinigten in sich versunken zeigt.

GLD035: Ein selbstbewußtes Statement in sehr gepflegtem Zustand.
GLD035: Ein selbstbewußtes Statement in sehr gepflegtem Zustand.
GLD036: Mutter Maria im regional üblichen Dresscode.
GLD036: Mutter Maria im regional üblichen Dresscode.
Bis man zum Wald wieder herauskommt, tun sich verschiedene Wege auf. Oben der vorzüglich instandgesetzte Breitpfeiler, zu einer Landwirtschaft gehörig. Ein weiteres Beispiel, welches die Marienverehrung ausdrückt, wie sie die zwei Figuren am Fuße des Kreuzes annehmen lassen.

GLD037: Wunderbar roh und minimalistisch, sehr wahrscheinlich ein sakrales Zeichen.
GLD037: Wunderbar roh und minimalistisch, sehr wahrscheinlich ein sakrales Zeichen.
GLD038: Ich vermute, der Stamm war einfach so in den Boden gesetzt.
GLD038: Ich vermute, der Stamm war einfach so in den Boden gesetzt.
Ich hab dann den Weg Richtung Hochbehälter gewählt, ein Gleisdofer Wassserreservoir. Dabei sind unterwegs zwei interessante Artefakte zu entdecken. Deshalb bemerkenswert, weil sie das Spektrum vorhandener Wegmarken abrunden. Da ist der umgestürzte Stamm, dem das Wetter offenkundig zugesetzt hatte. Das Dach und der Ring aus Metall lassen verschiedene Deutung zu. Es könnte ein Stangenbild mit Blumenstock gewesen sein, aber auch der Träger eines Kreuzes. Es hätte ebenso ein profanes Zeichen sein können. (Vielleicht findet sich jemand, der es weiß.)

GLD039: Die Baumbilder machen es mir meist schwer, wenn sie nicht so gut auffindbar am Straßenrand bestehen.
GLD039: Die Baumbilder machen es mir meist schwer, wenn sie nicht so gut auffindbar am Straßenrand bestehen.
GLD040: Es gefällt mir sehr, wenn sich Zeit in Dingen abbilden darf, auch wenn damit die ursprüngliche Botschaft verblaßt.
GLD040: Es gefällt mir sehr, wenn sich Zeit in Dingen abbilden darf, auch wenn damit die ursprüngliche Botschaft verblaßt.

Schließlich dieses Baumbild, von dem nur das Gehäuse blieb. Der Inhalt ist völlig verrottet. Ich finde freilich auch an solchen Markierungen Gefallen. So zeigt sich auf diesem einen Weg quasi ein umfassendes Panorama der Darstellungsweisen. Vom einfachen Bildstöckchen in der Rainfeldgasse, mit geringen Mitteln erstellt, über einige klassische Positionen, darunter auch die historische Tiefe am Rennfeld.

Schließlich die sehr große Geste vor der Villa und die exzellente künstlerische Arbeit im Wald. Dann löst sich alles auf, ergibt sich der Natur. Juni 2021: Neuer Informationsstand. Siehe: "Das erloschene Bild" (Ein Wegmarke am Sandriegelweg)!