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Alexander von Humboldt#

von Julia Kaidisch, Alexandra Vrecer, Luisa Kloiber; BG/BRG Pestalozzi, 7b; Betreuung: Müller, Camhy; 72 Punkte;

Bild Alexander Von Humboldt
Alexander von Humboldt. Gemälde von Joseph Stieler, 1843.
Bild ist gemeinfrei

Alexander von Humboldt wurde am 14.9.1769 in Berlin als Sohn des preußischen Offiziers Alexander Georg geboren. Im Jahr 1766 heiratete sein Vater die Witwe Marie Elizabeth von Holwede. Alexander von Humboldt wurde, zusammen mit seinem um zwei Jahre älteren Bruder Wilhelm, von Hauslehrern unterrichtet bis ihr Vater 1779 starb und ihre Stiefmutter sie zum Studium an die Viadrina nach Frankfurt an der Oder schickte. Alexander belegte Kameralistik (= Verfahren der Buchführung), Altertumswissenschaften, Medizin, Physik und Mathematik. 1789 folgte er seinem Bruder nach Göttingen, um dort auch noch Physik und Chemie zu studieren. Danach studierte er, mit dem Ziel Forschungsreisender zu werden, in Hamburg Wirtschaft und Fremdsprachen, in Freiberg Geologie und in Jena Anatomie und Astronomie.

1792 wurde er notgedrungen Bergassessor der preußischen Bergwerks- und Hüttengesellschaft. Erst als seine Stiefmutter 1796 starb, konnte Alexander von Humboldt seinen Traum verwirklichen: Ursprünglich wollte er nach Ägypten reisen und fuhr deshalb mit dem französischen Arzt und Botaniker Aimé Bonpland nach Marseille, aber sie änderten ihre Pläne und reisten nach Madrid.

1799 gingen sie in La Coruña an Bord der „Pizarro“ und schifften sich mit einem Empfehlungsschreiben des spanischen Ministers Raphael d’Urquijo nach Südamerika ein. Zu ihrer Ausrüstung gehörten verschiedene Messinstrumente wie zum Beispiel: Uhren, Sextanten, Quadranten, Teleskope, Theodoliten, Inklino-, Cyano-, Hygro-, Baro- und Thermometer. Während eines kurzen Aufenthalts in Teneriffa bestiegen sie den 3719 Meter hohen Pico de Teide und im November 1799 konnte Alexander von Humboldt in der Hafenstadt Cumaná im Norden Venezuelas einen Leonidenschauer (=Sternschnuppenschwarm, der im November auftritt) beobachten.

Im Februar 1800 brach Alexander von der venezolanischen Hauptstadt Caracas auf zu einer viermonatigen und 2775 Kilometer langen Reise zur Erkundung des Orinoko-Flusses auf. Im Verlauf dieser Reise entdeckten sie unter anderem auch eine Verbindung zwischen dem Orinoko und dem Amazonas. Im Januar 1802 erreichten sie nach einer Andenüberquerung Quito (Ecuador) und bestiegen als erste Europäer den Gipfel des Pichincha (4690 bzw. 4794 Meter).

Im Juni 1802 versuchten sie auch den 6310 Meter hohen Chimborazo zu bezwingen, mussten aber bei einer Höhe von schätzungsweise 5700 Metern abbrechen, hielten aber auch damit jahrzehntelang einen Weltrekord. Grund für den Abbruch war die Höhenkrankheit, deren Symptome erstmals von Alexander von Humboldt und Aimé Bonpland beschrieben wurden. Im November 1802 beobachteten sie von Callao (Peru) aus einen Merkur-Durchgang vor der Sonne und blieben danach fast ein Jahr lang in Mexiko. Nach einem Empfang bei US-Präsident Thomas Jefferson in der neuen Bundeshauptstadt Washington kehrten sie nach Europa zurück und trafen im August 1804 in Bordeaux ein. Auf ihrer 9650 Kilometer weiten Expedition durch Südamerika hatten sie, neben einer Fülle geografischer und geologischer Erkenntnisse, 60 000 Pflanzen bestimmt und 6300 bis dahin noch unbekannte entdeckt.

Im Dezember 1804 stellte Alexander von Humboldt die Behauptung auf, dass die Stärke des Magnetfeldes der Erde von den Polen zum Äquator hin abnimmt. Außerdem übte er in einem politischen Essay starke Kritik an der Sklaverei. Seine Kritik blieb jedoch unbeachtet.

Die nächsten zwanzig Jahre verbrachte er in Paris damit, nahezu sein gesamtes Vermögen dafür auszugeben, seine Ergebnisse der Expedition auszuwerten und eine Veröffentlichung vorzubereiten. Von 1807 bis 1833 erschienen die Ergebnisse seiner Arbeit in vierunddreißig französischsprachigen Bänden. 1827 kehrte Humboldt nach Berlin zurück und hielt an der Universität seines Bruders Wilhelm von Humboldt berühmte Vorlesungen.

Danach ging er auf Einladung des Zaren Nikolaus I. nach Russland, legte dort 15 000 Kilometer mit dem Mineralogen Gustav Rose zurück und brachte viele geologische, geografische und biologische Erkenntnisse mit. Jahrelang arbeitete er an den fünf Bänden seines wissenschaftlichen Hauptwerks: „Kosmos. Entwurf einer physikalischen Weltbeschreibung“.

Er starb im Alter von 90 Jahren am 6. Mai in Berlin. Nach ihm wurde der Humboldtstrom benannt, eine kalte nördliche Meeresströmung an der Westküste Südamerikas.

Recherche#

  • Quelle 1: Brockhaus Enzyklopädie in dreißig Bänden, 21. Auflage, Band 12, Brockhaus Leibzig- Mannheim 2006, Seite 783.