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Atomwaffen#

von Leo Kirchengast; BRG Körösi, 6c; Betreuung: Klima; 24 Punkte;

Atomwaffen - auch Kernwaffen oder Nuklearwaffen genannt – sind Waffen, deren zerstörende Wirkung auf den kernphysikalischen Reaktionen der Kernspaltung oder der Kernfusion beruhen. Konventionelle Waffen beziehen dagegen ihre Explosionsenergie aus chemischen Reaktionen, bei denen die Atomkerne unverändert bleiben. Kernwaffen gehören zu den so genannten Massenvernichtungswaffen.

Bei der Explosion einer Atomwaffe wird sehr sehr viel Energie in Form von Hitze, Druckwelle und Strahlung freisetzt. Kernwaffen können dadurch innerhalb kürzester Zeit ganze Städte zerstören und viele hunderttausende Menschen töten. Die radioaktive Strahlung verursacht medizinische Langzeitschäden. Der radioaktiven Niederschlag kann große Gebiete verseuchen.

Atombombentest
Atombombentest, Bikini Atoll 1954.
Bild ist aus Wikicommons, Bild ist gemeinfrei

Geschichte#

Die Atombombe wurde zuerst von den USA im Manhattan-Projekt entwickelt. Am 6. und 9. August 1945 fanden die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki statt, die hunderttausende Opfer forderten.

Einer der Hauptursachen für die Entwicklung der Atombombe in den USA war die Angst berühmter Physiker (darunter Albert Einstein), dass die Deutschen an der Entwicklung einer solchen kriegsentscheidenen Waffe arbeiten könnten, ein Befürchtung, die nicht unberechtigt war (siehe das Buch in Quelle 4): Tatsächlich gab es auch in Deutschland eine Entwicklung in diese Richtung, nur war sie viel weniger weit gediehen, als man in den USA und Großbritannien befürchtet hatte. Die Fertigstellung einer einsetzbaren deutschen Atombombe war so weit in der Zukunft, dass die drei nach Kriegsende von Engländer entführten und vorübergehend fest gehaltenen Atomphysiker Heisenberg, Hahn und Weizäcker zunächst an einen Scherz oder Finte glaubten, als sie vom Abwurf der Bomben in Japan erfuhren!

Atomwaffen wurden nach 1945 zwar weiter entwickelt und zu Testzwecken zur Explosion gebracht, aber nie wieder in Kriegen eingesetzt. 1949 entwickelte die Sowjetunion eigene Kernwaffen. Am Höhepunkt des Kalten Krieges besaßen die USA und UdSSR zusammen rund 70.000 Atomsprengköpfe. Später erlangten weitere Staaten Kernwaffen. Heute sind neun Staaten Atommächte: USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea.

Heute gibt es genug Kernwaffen um die Menschheit mehrfach zu vernichten (Overkill). Für die internationale Sicherheit im 21. Jahrhundert ist es besonders wichtig, die Weiterverbreitung von Atomwaffen zu verhindern. Internationale Verträge haben zu Einschränkungen und Reduktionen der Kernwaffenarsenale geführt.

Anfänge#

Robert Oppenheimer und Edward Teller sind weltweit bekannt für ihre Arbeit bei der Entwicklung von Kernwaffen. Der erste Wissenschaftler, der über Kernwaffen nachdachte, war der ungarische Physiker Leó Szilárd. 1933 dachte er an die Möglichkeit, Atomkerne mit Neutronen zu beschießen.

Nach der Entdeckung der Urankernspaltung 1938 durch Otto Hahn und Fritz Straßmann, erkannten die Wissenschaftler, dass es möglich ist bei ausreichender Verfügbarkeit von spaltbarem Uran eine Kernwaffe zu bauen. Schon vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges richtete Albert Einstein im August 1939 einen Brief an den damaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt, um ihn vor der Möglichkeit der Entwicklung einer Atombombe in Deutschland zu warnen.

Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg:#

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Atombomben von mehreren Staaten weiterentwickelt. Die USA besaßen 1948 rund 50 einsatzbereite Sprengköpfe. Der Sowjetunion gelang am 29. August 1949 die erfolgreiche Zündung der ersten eigenen Atombombe. Großbritannien gelang das am 2. Oktober 1952. Die Volksrepublik China zündete am 16. Oktober 1964 eine erste Atombombe.

Entwicklung der Wasserstoffbombe: #

Die weitere Entwicklung von Kernwaffen führte zur Wasserstoffbombe. Die erste Zündung einer Wasserstoffbombe erfolgte 1952 durch die USA. Die Sprengkraft dieser Bombe entsprach dem 800-fachen der Hiroshimabombe. Am 12. August 1953 zündete auch die Sowjetunion ihre erste Wasserstoffbombe. 1961 erprobte die Sowjetunion dann auf der Insel Nowaja Semlja die Zar-Bombe, die stärkste jemals gezündete Kernwaffe.

Weltweit wird der Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen gegen die Zivilbevölkerung als ethisch nicht verantwortbar verurteilt.

Die Entwicklung der Atombombe wird heute oft als das dunkelste Kapitel der Wissenschaftsgeschichte angesehen. Die Erfindung der Kernwaffen löste ein extremes Wettrüsten aus und war die größte Bedrohung in der Zeit des Kalten Krieges.

Recherche#


  • Quelle 2: Nielebock, Thomas: Freiheit für Atomwaffen oder Atomwaffenfreiheit? Das Verlangen von Nichtkernwaffenstaaten nach negativen Sicherheitsgarantien und die Haltung der Kernwaffenstaaten. Nomos Verlag, Berlin 1989.


  • Quelle 4: Schirach, Richard von: Die Nacht der Physiker- Heisenberg, Hahn, Weizsäcker und die deutsche Bombe; Verlag Berenberg 2013


Die erwähnte Zar Bombe war 4.000 Mal stärker als die Hiroshima Bombe!

-- Unbekannt, Sonntag, 16. Juni 2013, 17:22