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Drachen#

von Samuel Erlacher; HS Markt Hartmannsdorf, 1a; Betreuung: Ladenhauf; 24 Punkte;

Drachen sind Fabelwesen, die in vielen Geschichten und Sagen als blutrünstige Monster bezeichnet werden. In China aber ist der Drache ein Symbol von Glück und Freude. Den Geschichten zufolge sind Drachen geschuppte Wesen, die meist auf vier Beinen gehen, Flügel haben und Feuer speien können. Es gibt viele Drachologen auf der Welt. Drachologen sind Leute, die sich mit Drachologie beschäftigen. Drachologie ist die Lehre der Drachen (auch genannt: Drachenkunde).


In Fabeln stellt man sich das so vor: Die ersten Drachen lebten vermutlich im Wasser. Sie hatten harte Schuppen, um Feuchtigkeitsverlust und Verletzungen einigermaßen zu verhindern. Ihre Eier wurden oft durch eine harte Schale geschützt.

Wie man sich die Entwicklungsgeschichte des Fabelwesens "Drachen" vorstellen könnte: #

Die ersten Drachen sollen Wasserdrachen gewesen sein. Ein paar Millionen Jahre später sollen die ersten Landdrachen gelebt haben. Diese werden in den Geschichten auch oft Urdrachen genannt. Aus ihnen sollen sich auch sehr viele andere Drachen entwickelt haben. Ihr Aussehen wird auch beschrieben: Sie sollen sehr kleine Flügel, einen langen schlangenartigen Körper und vier recht kurze Beine haben.


Es wird auch erzählt, dass es sehr viele Jahre später die ersten Kriechdrachen gegeben haben soll. Man hat sie sich wie sehr lange Würmer vorgestellt. Die Kriechdrachen sollten so etwas wie eine Übergangsform zu den Schlangendrachen sein. Sie hatten vier eher kurze Beine und noch sehr kleine und unterentwickelte Flügel. Man stellt sich auch vor, dass viele Kriechdrachen eher in wärmeren Gebieten gelebt haben. Aber es soll auch andere Drachen in kälteren Gebieten gegeben haben.


Die Drachen in den kälteren Gebieten sollen sich dann zu vollkommen anderen Drachen entwickelt haben. Ein paar Kriechdrachen, erzählt man sich, sollen sich Lebensräume in Wüsten, Halbwüsten oder Steppen gesucht haben, sogar die Arktis und Antarktis sollen sie besiedelt haben. Sie werden als sehr intelligente Fabelwesen beschrieben, von denen sogar schon einige in Gruppen gelebt haben.


In manchen Fabeln spricht man auch davon, dass es auch heute noch, eher im Osten, eine Menge Kriechdrachen zu sehen gibt, doch die meisten seien doch ausgestorben. Neben den Kriechdrachen erzählt man auch von Flugdrachen, deren Vorderbeine sich komplett zurück gebildet haben sollen und dadurch seien sie die ersten Drachen mit Flügeln gewesen. "Da sie sehr kleine Vorderbeine hatten, gingen sie nur auf den Hinterbeinen, die sehr kräftig waren. Ihre Flügel hatten ebenfalls eine sehr ausgeprägte Muskulatur."


In den Fabeln sind die Flugdrachen die ersten Drachen, die richtig Feuer speien. Ebenso werden sie als sehr gute Überlebenskünstler dargestellt. Sie werden aber nicht als so intelligent, wie die anderen bekannten Drachen bezeichnet.


Ein paar Menschen glaubten, dass Flugdrachen keine Drachen wären, weil sie keine sechs Gliedmaßen besitzen. Doch in manchen Zeichnungen kann man den starken Knochenbau und die zurückgebildeten Vorderbeine erkennen.


Man erzählt auch: Wegen der meist blutig endenden Revierkämpfe, der aggressiven Lebensweise und der strengen Rangordnungen, bewegte sich auch diese Drachenart an den Rand des Aussterbens. Es gab aber auch intelligente Flugdrachen, die friedlich in Gruppen lebten.


Ungefähr zur selben Zeit, als sich die Flugdrachen entwickelten, kamen (so liest man manchmal in "Fantasy" Geschichten und Büchern) die Gleitdrachen, die sich im Körperbau ein bisschen verändert hatten. Durch ihre stärker ausgeprägte Beinmuskulatur und ihre kleinen Gleitflügel war es ihnen möglich, von einem Felsen zum anderen zu springen. Nach einigen Jahren entwickelten sich ein paar Kriechdrachen zu den Schlangendrachen. Am bekanntesten sind die Amphitere (eine weit verbreitete Unterrasse der Schlangendrachen). Sie hatten keine Beine, aber dafür riesige Flügel. Nach sehr langer Zeit entwickelten sich die Gleitdrachen angeblich zu den uns aus vielen Geschichten bekannten gewöhnlichen Drachen.

Drachen in unserem Kulturkreis#


Der gezähmte Drache von Oberhaus


Drachendarstellungen finden sich vor allem in romanischen und gotischen Kirchen. In der Filialkirche St. Margaretha in Oberhaus im Ennstal gibt es eine unter dem Kanzelfuß.



Siegfried der Drachentöter

Siegfried mit getötetem Drachen
Siegfried mit dem erlegten Drachen. Aus: Wikicommons.

Siegfried ist eine Figur im germanischen Sagenkreis und kommt auch in der Nibelungensage vor. Er rieb sich mit dem Blut des erlegten Drachens ein, wodurch er unverwundbar wurde, bis auf jenen Teil des Rückens, den er nicht erreichte und wo daher das Blut des Drachens nicht auf seine Haut einwirken konnte.



Lindwurm

Der Lindwurm ist als Brunnen das Wahrzeichen von Klagenfurt. Er ist auch im Wappen dargestellt. Zugrunde liegt die Lindwurm- Sage, von der es ganz verschiedene Versionen gibt. In einer rächt sich eine Hexe mit Hilfe eines Lindwurms an den Menschen, die sie gemieden haben, rächt. Die bekannteste Version (entnommen der Quelle 5) ist aber wohl:

"Zur Zeit, als in Karnburg Herzog Karast regierte, wuchs dort, wo heute Klagenfurt liegt, wildes Gesträuch im feuchten Moos. Nur auf den Bergen ringsherum wohnten Menschen. Wehe aber, wenn sie selbst oder eines von ihren Tieren sich in den nebeligen Sumpf verirrten - sie kamen nicht mehr zurück. Ein Ungeheuer lag dort im Dickicht versteckt und verschlang alles Lebendige. Niemand wagte sich in seine Nähe, kein Hirte getraute sich mehr, dort unten nach einem verlorengegangenen Stück Vieh zu suchen, selbst die tapfersten Männer fürchteten sich vor dem dumpfen Heulen, das manchmal aus dem Moore drang. Da ließ der Herzog am Rande des Sumpfes einen festen Turm erbauen und von weit und breit die Knechte zusammenrufen. Vom sicheren Turme aus sollten sie das Ungeheuer bekämpfen, mit List oder mit Gewalt. Dem Sieger versprach er die Freiheit, Land und reichen Lohn. Einige mutige Knechte machten sich nun ans Werk. Sie banden einen fetten Stier an eine lange Kette, an der ein Widerhaken befestigt war, und versteckten sich im Turm, von dessen kleinen Fenstern aus sie die Gegend überschauen konnten. Das Brüllen des gefesselten Stieres hallte über den Sumpf und lockte das Ungetüm hervor. Schon von weitem hörte man es kommen. Pfeilgeschwind schoss es daher, mit seinen Flügeln peitschte es das Wasser, am Körper war es mit großen Schuppen bedeckt, im schnaubenden Rachen drohten furchtbare Zähne. Mit seinen Krallen stürzte sich das Untier auf den zitternden Stier und begann ihn zu verschlingen. Da aber blieb es am Widerhaken hängen und wie ein Fisch an der Angel schlug es mit dem riesigen Schwanz um sich. Es war aber umsonst; je heftiger der Lindwurm an der Kette zerrte, desto tiefer grub sich das Eisen in den Rachen. Er kam nicht mehr los und die Knechte konnten ihn mit ihren eisernen Keulen erschlagen. Das ganze Land atmete auf, als es von seiner Plage befreit war, und die Leute siedelten sich in der Niederung an, wo der Herzog an Stelle des Turmes ein Schloß erbaute. Das Gestrüpp wurde ausgerottet, der Sumpf trockengelegt und der Boden bebaut. Das war die älteste Ansiedlung im Klagenfurter Becken. Zum Andenken an diesen Kampf steht ein riesiger steinerner Lindwurm auf dem Neuen Platz in Klagenfurt, und die Hauptstadt Kärntens zeigt heute noch in ihrem Stadtwappen den Turm mit dem Sagentier."


Drachenkampf des Hl. Georg


Der Hl. Georg rettet die Tochter des Königs von Lybia, indem er vor den Toren der Stadt Silena den Drachen tötet, dem diese geopfert werden sollte.



Drachenhöhle in Mixnitz


Ihren Namen erhielt die Höhle durch Knochenfunde, die vor allem im Mittelalter den Glauben an Drachen stärkte. Sie wurde jahrhundertelang als Fundort von Drachenknochen betrachtet.


Recherche#

  • Quelle 1: Drake, Ernest: Expedition in die geheime Welt der Drachen. Ars Edition, München 2004



  • Quelle 4: Mai, Manfred: Siegfried und der Drache; Ravensburger Buchverlag 2012

  • Quelle 5: Pehr, Franz: Kärntner Sagen. Klagenfurt 1913, 5. Auflage, Klagenfurt 1960, Nr. 1, S. 9


Das ist ein sehr ausführlicher und interessanter Beitrag.

-- Unbekannt, Montag, 24. Juni 2013, 11:01