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Erwin Schrödinger#

von Viktoria Staudacher; BRG Kepler; 5a; Beuteuung: Rath; 71 Punkte;

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Erwin Schrödinger Quelle: AEIOU

Erwin Schrödinger wurde 1887 in Wien-Erdberg geboren. Das Interesse an Naturwissenschaften wurde von beiden Seiten der Familie gepflegt. Sein Vater war Besitzer einer Wachstuchfabrik und interessierte sich sehr für Botanik, die er später sogar wissenschaftlich betrieb. Schrödingers Großvater (mütterlicherseits) war Professor der chemischen Technologie an der k.k. Technischen Hochschule in Wien. Erwin Schrödinger wurde von Privatlehrern unterrichtet und ging später an das Gymnasium, wo er 1906 mit Auszeichnung maturierte.

Danach begann er ein Physikstudium an den physikalischen Instituten der Universität Wien, das er 1910 mit einem Doktorat abschloss. In den Jahren 1911 bis 1920 war er Assistent am 2. Physikalischen Institut seiner Heimatuniversität, wobei auch er nicht vom Ersten Weltkrieg verschont blieb. Aber auch dort fand er Gelegenheit, seine wissenschaftlichen Interessen weiter zu verfolgen und vertiefte sich unter anderem in Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie.

Trotz der harten Nachkriegszeit setzte Schrödinger seine Forschungen fort. 1920 übersiedelte er gemeinsam mit seiner Frau Annemarie Bertel nach Jena, wo ihm eine Dozenten-Stelle angeboten wurde. So begann für Schrödinger ein langes akademisches Wanderleben quer durch Europa.

Wellenmechanik und Schrödinger-Katze#

Ab 1926 entwickelte er eine Wellendarstellung der Quantenmechanik, die sogenannte Wellenmechanik. Die Schrödinger-Gleichung beschreibt das Verhalten von Quantenobjekten durch die Wellenfunktion. Mit dieser wichtigsten Gleichung der Quantenphysik legte er die Grundlage für das noch heute gültige Atommodell (Orbitalmodell).

In der Folge stand er der Entwicklung der Quantenphysik kritisch gegenüber. Um die Sinnlosigkeit der statistischen Deutung dieser Theorie zu zeigen, erdachte er das berühmte Gedankenexperiment mit einer Katze. Diese befindet sich in einem geschlossenen, uneinsehbaren Käfig, gemeinsam mit einem zufällig auslösenden Tötungsmechanismus. Als Quantenobjekt betrachtet ist die Katze sowohl lebendig als auch tot, so lange man die Kiste nicht öffnet.

Vertreibung und Rückkehr#

Nach der Verleihung des Nobelpreises im Jahr 1933 wanderte er aufgrund der Machtergreifung Hitlers nach England aus und übernahm eine Professur in Oxford. Drei Jahre später kehrte er nach Österreich zurück und wurde Professor an der Universität Graz. Diese Beschäftigung hielt aber nicht lange an, denn 1938, nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland wurde er aus dem Universitätsdienst entlassen und verließ unfreiwillig seine Wirkungsstätte. Vor der Übernahme der Leitung des für ihn eingerichteten "Institute for Advanced Studies" in Dublin hielt er sich in der Schweiz, in Italien, in Belgien und in England auf. Erst 1956 kehrte er zurück nach Österreich und übernahm ein persönliches Ordinariat an der Wiener Universität, das er nur ein Jahr bekleidete.

Am 4. Jänner 1961 starb Schrödinger in Wien, er wurde aber in Alpbach in Tirol beigesetzt, wie er es sich wünschte, weil er sich in seinen letzten Lebensjahren dort gerne aufhielt. Sein Leben war nicht nur in akademischer Hinsicht abwechslungsreich, auch in seinem Privatleben "sprengte er die Fesseln" einer bürgerlichen Existenz und hielt nicht viel von Konventionen. So lebte er lange Zeit mit zwei Frauen zusammen.

Recherche#

Recherchen von: Viktoria Staudacher

  • Quelle 1: Buch von K.Simonyi: "Kulturgeschichte der Physik", Verlag "Harri Deutsch", 1990, Übersetzt von Klara Christoph