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Puchwerke#

von Jakob Peintinger; BG/BRG Pestalozzi, 4a; Betreuung: Camhy; 87 Punkte;

Die Geschichte des Werkes:

Johann Puch
Johann Puch
Mit freundlicher Genehmigung von (c) Imagno
Johann Puchs erste Fabrikationsstätte war in der Strauchergasse in Graz beheimatet. Dort wurden hauptsächlich Fahrräder produziert. Später wurde die Produktion in eine richtige Fabrik verlagert. Sie entstand im Süden von Graz, im Stadtbezirk Puntigam. Dort wurden ab 1900 auch Autos und ab 1903 Motorräder gebaut. 1914 beschäftigte das Unternehmen 1100 Arbeiter und produzierte jährlich 16.000 Fahrräder und je 300 Motorräder und Autos.

Nach Puchs Tod 1914 schloss sich Puch mit der Österreichischen Daimler-Motoren AG zusammen. Aber auch die daraus entstehende Austro-Daimler-Puchwerke AG hielt sich nur bis 1934. Eine neuerliche Zusammensetzung mit der Steyr-Werke AG führte zur Steyr-Daimler-Puch AG, die neben Fahrzeugen aller Art (PKW, LKW, Geländefahrzeuge, Traktoren, Motorräder, Fahrräder) auch Werkzeuge und Waffen herstellte.
In den 1990er-Jahren wurden verschiedene Produktionsbereiche stillgelegt oder abgegeben, zum Beispiel:

  • Motorräder, Fahrräder: 1987 an die italienische Piaggio-Gruppe verkauft
  • Wälzlager: An den schwedischen Konzern SKF verkauft
  • Busse: An die schwedische Volvo-Gruppe verkauft
  • Traktoren: An den US-amerikanischen Case-Konzern verkauft
  • Gewehre: Ausgegliedert in die Steyr-Mannlicher

Der Rest des Konzerns wurde 1998 von der Magna Holding AG übernommen und beschäftigt sich nach Umstrukturierungen mit Antriebstechnik, vor allem mit Allradantrieben. Ein Förderungspreis für Diplomarbeiten wird von Magna vergeben und wird im Gedenken an den Gründer der "Johann Puch-Preis" genannt.



Puch Hochhaus
Puch Hochhaus, CC Lizenz
Puchwerke
Fabriksanlage der Johann Puch Werke Graz, Gottliebgasse 17-31, Ansicht 1907, Aus dem Buch Automobilismus in der Steiermark v. H. Harrer

Wie alle Betriebe dieser Art wurde das Puchwerk im Zweiten Weltkrieg auch für die Rüstungsproduktion herangezogen, dazu reichten die Kapazitäten jedoch bald nicht mehr aus. Deshalb wurde in Thondorf bei Graz das so genannte „Zweier-Werk“ gebaut.

Hier wurden nach dem Zweiten Weltkrieg Fahrräder, Mopeds, Motorräder, Personenwagen und legendäre Geländewagen (Haflinger, Pinzgauer, Puch G) entwickelt und produziert. Das Werk prägte diesen Stadtteil. Das 1953/54 errichtete „Puch-Hochhaus", mit 13 Stockwerken, das erste Hochhaus von Graz, wurde zu einem Wahrzeichen und steht mittlerweile unter Denkmalschutz. In den drei ursprünglichen Hallen des Werks begann das Unternehmen Magna Steyr Luxusfahrzeuge für US-amerikanische und deutsche Konzerne zu produzieren.

Das "Einser-Werk" in der Puchstraße wurde stillgelegt und zu einem Gewerbepark umgewandelt, eine historische Werkhalle wurde zum Industriedenkmal erklärt. In den Hallen eines ehemaligen Generalimporteurs für italienische Autos, die neben dem ehemaligen Werksareal liegen, wurde im Rahmen der Kulturhauptstadt Graz 2003 ein Puch-Museum eingerichtet. Seit Juni 2012 befindet sich das Johann Puch-Museum Graz in der denkmalgeschützten Halle P, die noch der Altmeister selbst hat bauen lassen. 1987 wurde nach beinahe 100 Jahren die Fahrradproduktion in Graz endgültig eingestellt.

Die technische Kompetenz war bei Steyr-Puch immer größer als die kaufmännische, die Markenrechte wurden an den italienischen Hersteller Piaggio veräußert, der etwa bis zur Jahrtausendwende Fahrräder und Mopeds mit dem Markenlogo „Puch“ produzierte. Dieser gab 1997 seine Rechte für den Fahrradbereich (inkl. Bianchi) an den schwedischen Rad-Konzernriesen Cycleurope weiter.

2011 übernahm das Familienunternehmen J. Faber GmbH die Verantwortung für die Fahrradmarke Puch. Die neuen Puch-Räder wurden weiter von Cycleurope in Frankreich produziert. Ab März 2012 wurden neun neue Modelle, darunter fünf Elektroräder, unter dem Namen "Puch" angeboten.

Modelle:

Puch begann früh mit der Produktion von motorisierten Fahrzeugen. Das Anfangskonzept war ein Puch Auto, die Puch Voiturette von 1900. Etwas später begann die Produktion von Puch Motorrädern. Die Puch Motorradpalette erstreckt sich von Vorkriegs- bis zu Nachkriegsmodellen. Angefangen hat die Motorradproduktion mit einer Puch "A" von 1903.

Puch A
Puch A (1903) Aus dem Buch "Automobilismus in der Steiermark v. H. Harrer
Puch Voiturette-Google-Bilder.jpg
Puch Voiturette (1900) Aus dem Buch "Automobilismus in der Steiermark v. H. Harrer

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Puch bemerkt, dass die Gesellschaft Mobilität benötigte. 1954 verwirklichte Puch die Idee von einem leistbaren "Fahrrad mit Hilfsmotor". Die Idee von den "Motorisierten Pedalen" (daher auch die Bezeichnung "Moped") ging voll auf. Das erste Modell hieß Puch MS 50. Nach den ersten Modellen mit Pedalen setzte sich langsam die Ausführung mit einem Kickstarter durch. Bis zum Ende der Puch-Mopedgeschichte 1987 wurden hauptsächlich nur Kickstarter verbaut außer bei dem Erfolgsmodell Puch Maxi.


Recherche#


  • Quelle 2: Google Bilder zum Thema Puch, z. B. Puchwerke


  • Quelle 4: Bild der Puchwerke 1907 aus dem Buch (s.o.) von Hilde Harrer


Gratuliere! Das ist ein schöner Beitrag. Und nun weiß ich endlich auch, woher der Name MOPED kommt... war mit nicht bekannt und auch meine Freundinnen wussten nicht, dass das von MOtorisierten PEDalen kommt, wie Du erklärst.

-- Unbekannt, Mittwoch, 12. Dezember 2012, 18:11


Netter Beitrag!

-- Unbekannt, Dienstag, 19. Februar 2013, 18:33