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Suffragetten#

von Kathrin Reichl; BRG Körösi, 6a; Betreuung: Hollomey; 52 Punkte;

Suffragette_arrest_London_1914
Eine Suffragette wird in London verhaftet, London 1914. Bild ist von Wikicommons, Bild ist gemeinfrei

Keine Bewegung hat Frauen so zusammenzuschweißen vermocht und hat unter härtesten Bedingungen zu so konsequenter Solidarität geführt wie die Stimmrechtsbewegung der englischen Suffragetten am Beginn des 20. Jahhrhunderts. Es wurden zahlreiche unterzeichnete Petitionen an das "House of Commons" eingereicht. Die Suffragetten kämpften für die Frauenrechte und mehr Gleichberechtigung. Die damalige britische Gesellschaft schloss Frauen von vielen Rechten aus. Dieses Aufbegehren der Frauen und der Wunsch nach Gleichberechtigung galt bei vielen als unerhört. Die konservativen Kräfte schlugen brutal zurück und viele Frauenrechtlerinnen wurden für Nichtigkeiten monatelang eingesperrt.

Nachdem die Petitionen der Suffragetten mit fast 50000 Unterschriften, aufgrund der Gesetzesvorlage der Bill of Rights, welche das Petitionsrecht nur für Männer beinhaltet, abgelehnt wurden, folgten viele Bittschreiben. Erst als die Suffragetten merkten, dass Frauen im allgemeinen Bürgerrecht nicht mit inbegriffen waren, hielten sie es für unnötig sich weiterhin an dieses zu halten.

Alsbald radikalisierte sich ein Teil der Feministinnen, demonstrierte nicht nur, sondern warf Steine und zündeten Bomben. Die Sufragetten werden daher oft als brutal und skrupellos dargestellt. Doch diese Maßnahmen ergriffen die Frauen vor allem aus Verzweiflung, da sie in der britischen Gesellschaft kaum Rechte hatten. Sie erkannten, dass sie mit ihren harmlosen Methoden nichts erreichen und wurden deshalb auch zu Kämpferinnen.

Dennoch versuchten sie auch auf friedlichem Weg zu ihren Rechten zu kommen. Nachdem die Frauen oft protestierten, Scheiben einschlugen und Briefkästen in Brand setzten um auf sich aufmerksam zu machen, wurden viele von ihnen verhaftet. Das war für manche nicht einfach, denn einige Suffragetten waren adelig und verloren so ihren Adelstitel. Dennoch gaben sie nicht auf und kämpften weiterhin für das Wahlrecht der Frauen.

Eine der wohl berühmtesten Suffragetten, Emmeline Pankhurst, meinte, dass das eigentlich bewegende Motiv des Kampfes die tiefe, achtungsvolle Ehrfurcht vor dem menschlichen Leben sei. Emmeline Pankhurst gründete 1903 die „Women’s Social and Political Union“ (WSPU) als überparteiliche Organisation zur Erringung des Frauenwahlrechts. Das Motto der von ihr geleiteten WSPU lautete: „Deeds, not words“ („Taten statt Worte“). Die Mitglieder dieser bis 1914 radikalsten Organisation der Frauenbewegung wurden „Suffragetten“ genannt.

Der französisch-englische Begriff „Suffragette“ ist von dem lateinischen Wort „suffragium“ (deutsch: „Stimmrecht“) abgeleitet. Die „Suffragetten“ in Großbritannien kämpften also mit Hungerstreiks, Demonstrationen und gewaltsamen Aktionen für die politische Gleichberechtigung der Frauen. Diese Bewegung der Suffragetten in Großbritannien gründete sich also im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts.

Zu Beginn waren sie allerdings noch friedlich und versuchten mit simplen Protesten von der britischen Regierung, welche damals ausschließlich aus Männern bestand, erhört zu werden. Doch zu Beginn des 20. Jahrhundert änderte sich die Vorgehensweise der um ihr Wahlrecht kämpfenden Frauen.

Immer mehr Frauen, die auch für das Wahlrecht kämpfen wollten, schlossen sich der Organisation an, doch das britische Parlament war nach wie vor fest davon überzeugt, dass nur Männer an Wahlen teilnehmen dürfen. Und Frauen wurden in Großbritannien weiterhin nicht so gut behandelt, wie Männer. Sie waren, wie gesagt, von vielen Gesetzen ausgeschlossen und durften nicht in die Politik gehen oder einen hoch angesehenen Beruf ausüben. Und dies wollten sich die Suffragetten verständlicherweise nicht gefallen lassen. Sie ließen nicht locker und wurden immer radikaler.

Als eines Tages der König mit einer Kutsche durch London fuhr warf sich eine sehr berühmte und entschlossene Suffragette namens Emily Davison auf die Straße und wurde von den Pferden des Königs lebensgefährlich verletzt. Einige Tage nach dieser mutigen Tat starb sie an ihren starken Verletzungen. Dies war dann schlussendlich der Auslöser für das Wahlrecht für Frauen in Großbritannien. Als Frauen aus anderen Ländern erfuhren, was die Britinnen erreicht hatten, wurde aus den Suffragetten eine weltweite Organisation.

Diesen tapferen Frauen aus Großbritannien, die teilweise ihr Leben aufs Spiel setzten, verdanken wir sehr viel. Sie haben uns gezeigt, dass man für seine Rechte und Träume kämpfen muss und alles erreichen kann wenn man will.

Recherche#

  • Quelle 1: Schmölzer, Hilde: Revolte der Frauen. Porträts aus 200 Jahren Emanzipation. Ueberreuter, Wien 1999.



  • Quelle 4: Karl, Michaela: Wir fordern die Hälfte der Welt. Der Kampf der Suffragetten um das Frauenstimmrecht. Fischer TB, Berlin 2009.