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4a engineering GmbH

Bezeichnung der Firma
4a engineering GmbH
Organisationsform
GmbH
Gründungsjahr
2002
Auszeichnungen
7. EU-Rahmenprogramm
Geschäftsbereich
Simulation, Produktentwicklung und Forschung in der Kunststofftechnik und hier im Speziellen für allgemeine Kunststoffe, Faserverbundstoffe und Microteile.
Stichworte / Themen
Forschung
Kunststoff
Adresse
Industriepark 18772 Traboch
Kontakt
http://www.4a.co.at

Unternehmensprofil#

Der Crashtest ohne Crash#

Credit: 4a engineering GmbH, SFG
Credit: 4a engineering GmbH, SFG

In den kommenden Jahren soll mit aktiven Fahrer-Assistenzsystemen, die aktuell getestet werden, die Zahl der Unfallopfer auf Europas Straßen stark sinken. Ganz vorn dabei die steirische 4a engineering GmbH, die die Simulation von Unfällen perfektioniert.

Die 4a engineering GmbH, ein innovatives Unternehmen, das immer wieder von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG unterstützt worden ist, wickelt zahlreiche Projekte für die Automobilindustrie ab. Prüfsysteme des steirischen Betriebes sind in den Entwicklungsabteilungen von Kunden wie Audi, VW und Ford im Einsatz. Eine besonders fortschrittliche Technologie hat mit einem Entwicklungsprojekt für Audi begonnen. „Audi wusste, dass die Bauteil- und Anlagenentwicklung aus Faserverbundwerkstoffen eine unserer Stärken ist und wandte sich deshalb an uns“, erinnert sich Martin Fritz. „Ziel des Projekts war es, eine komplexe, hauptsächlich aus Faserverbundwerkstoff bestehende Testanlage zu entwickeln und zu bauen.“

„Der Dummy sollte so menschenähnlich wie möglich sein und durch das technische Umfeld durfte keines der Sensorsysteme der Autos aktiviert werden“, erklärt Fritz. Besonders schwierig war es, eine bestimmte Anforderung von Audi zu erfüllen. „Der Crash sollte gar nicht stattfinden“, so Fritz. Im letzten Moment eines Testlaufs, also dann, wenn das Ergebnis ohnehin klar wäre, sollte der Dummy schlagartig entfernt werden.

Die Messwerte, beispielsweise eine Verminderung der Geschwindigkeit oder die Reaktion des Fahr-Assistenzsystems, sollten ohne einen realen Crash ermittelt werden. „Dadurch würde das Testfahrzeug nicht beschädigt und die Entwickler könnten wesentlich mehr Tests machen“, begründet der Experte. „Im Grunde wollte Audi ein System, das die Unfallsituation so real wie möglich simuliert, bei dem es aber nicht zum Crash kommt.“

Entwickler der 4a engineering GmbH entschieden sich für eine Schiene, die über dem Testbereich verläuft, womit eine Fußgängerüberquerung nachstellt und ein Fußgänger-Dummy nach oben geschossen werden kann. „Im letzten Moment zieht eine Beschleunigungsvorrichtung den Dummy in Sekundenbruchteilen nach oben und es kommt zu keiner Kollision“, beschreibt Fritz die Lösung. Zur besonderen Herausforderung wurde ein anderer Aspekt des Projekts: Keine der Bestandteile der Anlage durfte eines der Warnsysteme des Testautos auslösen. „Wir brauchten eine Lösung, die weder von Radar-Systemen, noch via Infrarot oder Wärmescan wahrnehmbar ist“, so Fritz.

Mittlerweile sind einige Varianten der sogenannten 4activeFGS (FussGängerSchutz) bei Fahrzeugherstellern in Verwendung. Die Anlagen, die etwa vierzehn Meter breit, sechs Meter hoch und über hundert Meter lang sind, werden in einem Werk nahe dem Unternehmensstandort in Traboch produziert. „Die breiteste Anlage, die wir ausgeliefert haben, misst 26 Meter“, so Fritz.

Vor kurzem entschloss sich das Team der 4activeSystems, ein Bereich der 4a engineering GmbH, diese Technologie weiterzuentwickeln und speziell im Hinblick auf die Dummy-Objekte Neuentwicklungen für die nächste Generation zu starten. „Eine Initiative der EuroNCAP wird höchstwahrscheinlich dazu führen, dass es bald gesetzliche Grundlagen für Fahrzeugtests aktiver vorausschauender Systeme geben wird“, so Fritz. Die EuroNCAP berät europäische Regierungen und Kommissionen zu Fragen Sicherheitsfragen rund ums Auto. „Wir haben uns deshalb das Ziel gesetzt, Dummies zu entwickeln, die noch mehr menschliche Eigenschaften besitzen als bisher und so noch besser für realitätsnahe Tests geeignet sind“, erklärt der Experte. Im Rahmen dieses Forschungsprojekts will 4a engineering außerdem mit JOANNEUM Research zusammenarbeiten. „Wir wollten schon lange weitere Kontakte mit fachverwandten Instituten knüpfen“, sagt Fritz.