MAX REGER#
Nachdem Max Reger am 11. . Mai 1916 plötzlich verstorben war, wurden seine Werke in verschiedenen Städten aufgeführt. Sogar Regers Frau veranstaltete ein Max Reger Fest vom 2. bis 4. Juli 1920. Sein 50. Geburtstag wurde ebenfalls festlich begangen. Er, ein Spätromantiker. ist mittlerweile fast vergessen, nur selten kommt man in den Genuss eines seiner Tonwerke. In Karlsruhe gibt es ein Max Reger Institut.
Aus der „Deutschösterreichische Tages Zeitung“ ist am 25. Oktober 1923 folgendes zu erfahren: „Von dem Biografen Max Regers, dem Hauptlehrer a. D.. in Weiden, Adalbert Lindner, wird eine Kunde nach Wien gesendet, die alle deutschen Kulturmenschen tief betrüben muss. Die Familie des großen, früh verstorbenen Tondichters ist in bittere Not geraten, Adalbert Lindner schreibt darüber:
„Der arme Reger hat sie ja nicht mehr erlebt, diese furchtbare, grausige Zeit, aber seine Witwe und die beiden adoptierten Kinder leben noch, und zwar in ziemlich dürftigen Verhältnissen, da sie keine Pensionsansprüche machen können und das hinterlassene Vermögen zirka 200.000 Mark, infolge der enormen Geldentwertung zu einem Nichts zusammen geschrumpft ist. Reger hat mit seinen zirka 1000 einzelnen Werken 33 Verleger beschäftigt, die alle genug verdient, sich aber um die Hinterbliebenen nicht viel gekümmert haben.“
Wie von anderer Seite mitgeteilt wird, ist die Witwe Regers gezwungen, durch Wäschewaschen und Bügeln sich ihren Lebensunterhalt zu verschaffen.
Gerade jetzt wird Regers gewaltiges Lebenswerk durch fast alle führenden Künstler und durch die stetig anwachsende Reger Gesellschaft für die Allgemeinheit erschlossen und dem lebendigen Kunstbesitz das deutschen Volkes einverleibt.
Pietät und Dankbarkeit für den Meister gebieten es, dass jene , denen, er bei Lebzeiten seine Liebe und Sorge gewidmet hatte, von uns, die wir durch die Gewalt seiner Schöpfungen gerade in diesen Tagen bestärkt und aufgerichtet werden, nicht in Bedrängnis gelassen werden. Darum ergeht an alle, welche die Macht und Bedeutung edler Kunst verstehen, der bittende Ruf, dass Ihre beizutragen, um Max Regers Familie in ihrer Not zu helfen.
Quelle: Deutschösterreichische Tages Zeitung und Bild
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