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50. Wiener Opernball#

Von Ernst Zentner

Wiener Staatsoper
Die Wiener Staatsoper im ausklingenden Winter - Foto: Ernst Zentner
Der Höhepunkt des Wiener Faschings fand am Donnerstag, dem 23. Februar 2006 in der Wiener Staatsoper statt. Der Opernball. Diesmal der 50. Wiener Opernball. Bundespräsident Heinz Fischer eröffnete das glanzvolle Ereignis, das zudem noch völlig im Zeichen der 250. Wiederkehr des Geburtstages von Wolfgang Amadeus Mozart stand.
Etwa 4.600 Gäste tummelten sich im größten Ballsaal der Welt, im Haus am Ring. Unter den erhabenen Klängen der Ball-Fanfare betrat Bundespräsident Fischer mit seiner Ehefrau Margit die große Ehrenloge, in der Mitglieder der Bundesregierung warteten. Dann erklangen die Europa-Hymne und die österreichische Bundeshymne. Endlich: Unter den vertrauten Klängen der Fächer-Polonaise von Carl Michael Ziehrer schritten tänzerisch 183 Paare des Jung-Damen und -Herren-Komitees auf dem Parkett in die Saalmitte. Ballett-Einlagen verfeinerten die Eröffnungsfeier. Ildiko Raimondi und Adrian Eröd sangen prachtvolle Melodien aus Mozart-Werken. Das Kinderballett der Wiener Staatsoper begeisterte mit einer Hommage an Mozart das Publikum vor Ort und an den TV-Geräten in Österreich und Deutschland. Ein Eleve sprang elegant als kleiner Mozart aus der Truppe hervor. Nun boten die Jung-Paare des Komitees ihre an den Tanzschulen einstudierten traditionellen Balltänze. Endlich boten sie den Linkswalzer zu der Strauß-Melodie "An der schönen blauen Donau", und zwar solange, bis dann der erlösende Ruf "Alles Walzer!" zu hören war. So versuchten die am Parkett in Bewegung geratenen Ballgäste ihre altgewohnten Tanzgewohnheiten zugunsten des entgegen dem Uhrzeigersinn getanzten Walzer durchzubringen.
Weil Österreich damals EU-Ratsvorsitzender war befanden sich in den Ehrenlogen Friedens-Nobelpreisträger IAEO-Chef El Baradei und sieben Minister. Aber auch Baumeister Richard Lugner mit Carmen Electra fand sich unter Blitzgewitter ein.
Für den Ball wurden um 230 Karten mehr verkauft, als im Vorjahr. Eine Flasche Champagner kostete 430 Euro. Der Gewinn der gesamten Ballnacht lag bei 1,1 Millionen Euro.
Diesmal gab es keinen Wirbel, keinen Skandal oder eine Demonstration.
Organisiert wurde der Opernball von Hotel-Sacher-Chefin Elisabeth Gürtler.
In einem Interview meinte EU-Ratsvorsitzender Bundeskanzler Wolfgang Schüssel : "Die Eröffnung war eine würdige Visitenkarte Österreichs". Wiens Bürgermeister Michael Häupl zeigte sich erfreut: "Österreich und insbesondere Wien sind bei dieser Eröffnung sicherlich international gut rübergekommen."

Quellen

  • Berichte in Tageszeitungen (Kurier, Krone, Die Presse, Der Standard) und ORF-Live-Sendung

Copyright Ernst Lanz 2006/2019 (Zitate ausgenommen)


Vergleiche

Siehe