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Ein weiterer Krieg - ohne Nutzen - gegen das Osmanische Reich#

Österreich verliert Ansehen und Glorie#

Lieber hätte Karl VI. statt in einem neuerlichen Feldzug gegen die Osmanen hinein zu gehen, sein 25. Thronjubiläumsjahr im Oktober 1736 würdig gefeiert.
Karl VI. war als Kind in einer Epoche des – so steht es in modernen Geschichtsbüchern – Großen Türkenkrieges groß geworden. Diese militärgeschichtliche Ära begann 1683 und endete 1739. Es war ja ganz klar, dass Karl VI. auch hiermit in Südosteuropa – damit war der Balkan bis zum Schwarzen Meer gemeint – militärisch aktiv sein musste. Aber auch das nur, falls es notwendig wäre. Kriege waren schon eine ganz eigene Sache. Sie kosteten Geld und profitiert hatten höchsten die Kriegsgewinnler – sogar in den eigenen Reihen – und Sieger, welche die Landesgrenzen zu ihren Gunsten – vielleicht wohin sie wollten – verschieben konnten.

Ein unpassender Konflikt#

In Wahrheit kam der Krieg für Kaiser Karl VI. regelrecht ungelegen. Nach den Auseinandersetzungen gegen Frankreich und Spanien war die kaiserliche Armee im Niedergang begriffen und die Kriegskasse ohne klingende Münzen. Dazu war Österreichs fähigste Waffe gegen die Hohe Pforte, Prinz Eugen seit April 1736 nicht mehr unter den Lebenden. Diese prekäre Situation hatte der Sultan dank seiner diplomatischen Quellen erkannt und ausgenützt.
Zarin Anna Iwanowna und ihre fähigsten Berater Ostermann und Münnich hatten entschieden den Krieg gegen die Hohe Pforte in die Tat umzusetzen. Schon 1735 unternahmen die Russen erste Aktionen gegen die Osmanen. Schließlich luden sie, Höflichkeit muss sein, den Kaiser zur Unterstützung ein. Er, der unentwegt eine friedliche Lösung bevorzugte, musste erkennen, dass seine auf die Pragmatische Sanktion geordnete Außenpolitik weitere unangenehme Früchte tragen würde. Nichts half mehr. Er musste – Verträge sind einzuhalten – sein Versprechen einlösen, und an der Seite Russland gegen das Osmanische Reich ins Feld ziehen. Damals regierte Sultan Mahmûd I. (1730 – 1754). Staatskanzler Bartenstein unterstützte diese Idee. Der Kaiser erinnerte sich mit Unzufriedenheit an die Gebietsverluste nach vorigen Konflikten im Westen und in Italien. Nun dürfte der Kaiser als Reflektion der früheren Außenpolitik Prinz Eugens von Savoyen eine großzügige Ausweitung der Monarchia Austriaca nach Südosten, bis ans Schwarze Meer, ins kaiserliche Auge gefasst haben.
Feldmarschall Friedirch Heinrich von Seckendorff. Seine Erfolge hielten sich in Grenzen und er musste eine Gefangenschaft auf der Festung Graz akzeptieren. Kupferstich
Feldmarschall Friedirch Heinrich von Seckendorff. Seine Erfolge hielten sich in Grenzen und er musste eine Gefangenschaft auf der Festung Graz akzeptieren. Versagen wurde vom Kaiser hart gestraft. Kupferstich - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Also erteilte er seinem Hofkriegsratspräsidenten Friedrich Heinrich Graf von Seckendorff Vollmachten, um die Feldzüge nächst der Donau und Belgrad in Angriff zu nehmen. Jedoch die Osmanen hatten längst dank eines zum mohammedanischen Glauben übergetretenen französischen Offiziers ihre Streitmacht ideell und martialisch modernisiert.
Claude Alexandre de Bonneval, einstiger Freund des Prinzen Eugen, französischer Adeliger, Soldat und Abenteurer. Endlich zum Islam übergetreten: Humbaracı Ahmet Paşa
Claude Alexandre de Bonneval, einstiger Freund des Prinzen Eugen, französischer Adeliger, Soldat und Abenteurer. Endlich zum Islam übergetreten: Humbaracı Ahmet Paşa. Zeichnung von Jean-Étienne Liotard; Standort unbekannt - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Ein Militärexperte bei den Feinden#

Dieser Militärexperte hieß Bonneval und später als Muslim Humbaracı Ahmet Paşa; als ranghöchster Militär organisierte er die osmanische Artillerie. Eine von Prinz Eugen rechtzeitig geforderte und vom Kaiser akzeptierte Liquidierung Bonnevals scheiterte. Seit dem Abgang des Savoyers in die Ewigkeit konnte die Hohe Pforte wieder ernst zu nehmende Hoffnungen hegen, verloren gegangene Territorien zurückzuerlangen. Der Auftakt in diesen Krieg begann schon mit einem Desaster: Vier neugebaute Kriegsschiffe unter dem Kommando des Admirals Marchese Pallavicini, geweiht am 1. Juli 1737 als "Adler", "Löwe", "Meerroß" und "Wassermann" – 35 bis 40 Kanonen – mit Besatzung aus Hamburg, Genua und Liverpool blieben gleich auf den Sandbänken der unteren Prater-Donau stecken! Im folgenden Jahr wird bei Belgrad das Kampfschiff "St. Carlo" von den Fluten der Donau überspült. Ich gehe davon aus, dass Kaiser Karl VI. von seinen eigenen Subalternen (Ministern) vor allem vom Hofkriegsratpräsidenten und seinem Anhang nicht ordentlich über Tatbestände informiert wurde – kurz: Er wurde schon längst nach Strich und Faden belogen. Das begann schon mit dem undisziplinierten, devastierten Heer, ging über die Militärkosten und endete bei den strategischen Unkenntnissen der Generale und weiter verantwortlichen Offiziere. Typisch für einen diktatorisch agierenden Herrscher, dem keiner mehr die Wahrheit ins Gesicht zu sagen wagte. Ohne Prinz Eugen von Savoyen-Carignan funktionierte einfach nichts mehr. Weder außenpolitische Sachkenntnis noch das richtige psychologische Element mit dem Gegner richtig umzugehen waren hier mehr ausschlaggebend. Die Träume die Großmacht Österreich weiter bis zum Schwarzen Meer auszudehnen waren gescheitert. Die Hohe Pforte hatte den Kaiser eigentlich ordentlich in aller Weltöffentlichkeit gedemütigt.

Blutiger Kriegsalltag#

Zum Kriegsalltag gehörten auch brutale Gemetzel. Das war die lichtloseste Seite der Kriegskunst. Brutalität und Massenmord gehörte zur Kriegskunst des 18. Jahrhunderts. Nach der Schlacht bei Kornia (Cornia, 1738; 245 km östlich von Beograd) sahen sich kaiserliche Offiziere auf dem Feld der Ehre um: Angeblich sollen die osmanischen Heerführer 1.200 Kaiserliche enthauptet und deren Köpfe auf Haufen geschlichtet haben. Das war eine makabre Demütigung, die direkt gegen den Kaiser gerichtet war. Aber immerhin waren die Krummsäbel scharf geschliffen - rücksichtlose Demoralisierung war angesagt.
Ein nachgeborener preußischer Militärexperte Anfang des 19. Jahrhunderts, Obrist Christian Freiherr von Massenbach (1758 – 1827) –, meinte der Fehler in der Kriegsführung Karls VI. lag darin, dass der Kriegsrat in Wien nicht genau wusste, wie das Gebiet um Belgrad genau aussah – trotz Karten und Beschreibungen – zwanzig Jahre zuvor hatte Prinz Eugen die Idee gehabt sich mit seinen Truppen nicht von der Donau zu entfernen. Karls VI. Militärs gaben Befehl die Operationen weit weg von der Donau zu führen, anstatt den Fluss als naturgegebenes Hindernis zu nützen. Der Kaiser soll bedenkenlos jeden Befehl unterzeichnet haben. Massenbach warf den kaiserlichen Generalen und den Kaiser militärische Unkenntnis vor. (Jener Militärexperte, er war mit Friedrich von Schiller befreundet, verschuldete in der Schlacht bei Jena 1806 eine Niederlage …)
Der Kaiser, der die Kriegsereignisse nur indirekt aus Depeschen und teils durch mündliche Überlieferungen kannte, musste gnadenlos zur Kenntnis nehmen, dass in den Kriegssommern 1737, 1738 und 1739 die Kaiserlichen eine Niederlage nach der anderen einstecken mussten. Warum wohl? Vermutung: Eine der Hauptursachen waren die Religionsstreitigkeiten zwischen römisch-katholischen und lutherischen Offizieren. Karl VI. erklärte öffentlich, seine Achtung gelte beiden Religionen und es ginge um hauptsächlich nur um Österreich. Das Auswechseln des Hofkriegsratspräsidenten erbrachte kaum positive Ergebnisse. Die kurzzeitige Entsendung seines Schwiegersohnes Franz Stephan von Lothringen in den Kriegsrat vor Ort brachte auch nichts. Nach einem gesundheitlichen Zusammenbruch musste er nach Wien zurück. Auch drakonische Maßnahmen, die bis zur Hinrichtung eines ranghohen Offiziers reichten, änderten da nichts.
Rekonstruktion der Schlacht von Krotzka (Grocka) 1739, britische Darstellung 1753 von Henry Köpp
Rekonstruktion der Schlacht von Krotzka (Grocka) 1739, britische Darstellung 1753 von Henry Köpp. Die Kaiserlichen setzten Kriegsschiffe auf der Donau ein, die wiederum von der osmanischen Artillerie bedrängt wurden. Weil die Kaiserlichen kaum Ahnung über das Areal besaßen, war im Grunde das Drama längst entschieden - Ausschnitt eines Fotos: Wikimedia Commons - Gemeinfrei

Das Drama von Grocka (Krotzka)#

Die größte Katastrophe geschah am 22. Juli 1739 bei Grocka (Krotzka) nahe Semlin (Zemun, Beograd). 56.000 Österreicher unter Georg Olivier Graf von Wallis standen 100.000 Osmanen unter Elhadsch Mohammed Pascha gegenüber. Ergebnis: Auf beiden Seiten insgesamt 4.500 Verwundete und 5.700 Gefallene – darunter alle Generäle! Ihre Porträts hängen im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien. Schließlich ergriff ein verängstigter in Panik geratener Offizier – namens Graf Neipperg – die Initiative und handelte offenbar unter Befehlsnotstand und einer überstürzten Fehlinterpretation – ohne den Kaiser zu informieren, auch Graf Wallis intrigierte – mit den Osmanen einen demütigenden Vorfrieden zu Belgrad aus. Dieser wurde von Frankreich, vertreten durch den Botschafter in Konstantinopel, Louis Saveur Marquis de Villeneuve, vermittelt und am 1. September 1739 erreicht. Der Habsburger, verärgert wie noch nie, weigerte sich diesen schon anzuerkennen, abverlangte von Neipperg, dass jener bei den Verhandlungen zum endgültigen Frieden bessere Ergebnisse zusammenzubringen hätte. Am Kaiserhof herrschte damals nach Hinweisen im Wienerischen Diarium eine triste und von Unsicherheit geprägte Stimmung. Die militärisch erfolgreicheren Russen empfanden über das Versagen Habsburg im Kampf gegen die Osmanen kaum Freude. Denn die Zarin wollte nach dem Gewinn der Moldau in Konstantinopel einmarschieren!

Das Ende der Ära Kaiser Karls VI. wird eingeleitet#

Für das Heilige Römische Reich war der neue Krieg gegen die Hohe Pforte ohne Bedeutung und Nutzen. Für Habsburg-Österreich war dieser Waffengang ein Desaster. Der Kaiser hatte ihn mehr oder weniger gebraucht und war damit zugrunde gegangen. Eigentlich hatte dieser Konflikt das Ende seiner aktiven Zeit als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches eingeleitet – auch die Lebenserwartung dieser Epoche tat ihr Übriges.
In Wien herrschte eine depressive Stimmung. Dazu kam noch, dass in weiten Teilen des Reiches seit 1738/1739 wieder einmal die Pest grassierte. Weiteres herrschte in der Staatskasse unendliche Ebbe. Im August 1739 berichtete der britische Botschafter Robinson seiner Regierung folgendes: "Hier geht alles in völliger Verwirrung dem Untergang entgegen; überall werden Symptome schlimmster Unordnung und Torheit sichtbar, wie sie nur einem vom Himmel verfluchten und durch innere Streitigkeiten wie durch allgemeines Missgeschick heimgesuchten Volk beschieden sein können: Niederlagen, Unfähigkeit, Hunger, Armut, Pest …" Repräsentanten der Geheimen Konferenz und vor allem des Hofkriegsrates fürchteten angesichts eines verfrühten Ableben Kaiser Karls VI. Schwierigkeiten bei den Friedensverhandlungen mit der Hohen Pforte. Also wurde entschieden den Frieden ehest durchzuziehen. Karl VI. musste damals gesundheitliche Schwierigkeiten gehabt haben.
Es gab zu allen Zeiten Menschen die Zeitgenossen gekannt hatten und die aus falsch verstandener Unterwerfung nicht negatives darüber berichtet hatten. Das kam ja einem Verrat an Staatsgeheimnissen gleich. So hätten "Zeitzeugen" (ein vielstrapazierter Begriff aus dem 20. Jahrhundert) vielleicht ungewollt ausgeschmückte Anekdoten erzählt, Seckendorff sei ein "Schwätzer" und Wallis ein beinahe dem Kadavergehorsam verfallener Militarist gewesen.
Daneben hatte der Kaiser angeblich über den Nuntius mit dem Vatikan Kontakte gepflogen. Der Papst hatte den Kaiser mitgeteilt, das ganze wäre das Resultat seines Vertragsbruches. Darüber sollte Karl VI. die Osmanen zu Bedingungen zwingen, die sie nicht einhalten könnten und ebenfalls vertragsbrüchig werden. Der Papst hoffte, der Himmel käme über die Osmanen. Interessant dabei wäre, dass der Kaiser angeblich höchstpersönlich nach Rom gereist sein soll …

Der Habsburger beansprucht günstige Ergebnisse#

Der Kaiser übermittelte wütend Joseph Lothar Graf von Königsegg-Rothenfels die Forderung bei den Friedensverhandlungen mit dem Pascha das Beste herauszuholen. Der Kaiser fühlte sich durch die Niederlage gedemütigt. Osmanen-feindlichen Historiographen zufolge soll Neipperg, nachdem er das Kriegslager des Gegners betreten haben von dem Pascha wie das Letzte behandelt worden sein. Einem Prinzen Eugen hätten sie das niemals gewagt. Bei den doch kulturell anders gearteten Söhnen des Propheten ist das als eher ernsthaft unglaubwürdig anzusehen. Barbaren waren ja doch die Kaiserlichen ... Und Kriege hatten Menschen ja von Grund auf verändert …
Es ist interessant festzustellen, dass während der Friedensverhandlungen zwischen Bevollmächtigten des Kaisers und des Sultans fest damit gerechnet wurde, dass der Kaiser bald stürbe.

Verlust der Festung Belgrad#

Klagend stellte Karl VI. fest, der Sieg war mitsamt der Festung Belgrad verloren. In einem Brief vom 13. September 1739 bedauerte der Kaiser diesen Friedensschluss, er dachte an die bisherigen Widerwärtigkeiten in seinem Leben, akzeptierte den militärischen Verdruss seiner Diener, nahm alles auf sich allein. Er gestand den Ungläubigen die gewissenhafte Einhaltung von Versprechungen zu. Dazu hoffte er, dass die Zarin in ihrem Friedensschluss mit dem Osmanen bessere Ergebnisse zustande brächte. Zuvor war der glücklose Königsegg-Rothenfels nach Wien zurückgekehrt und hatte sein Amt als Kriegsratspräsident verloren, blieb dennoch Mitglied der Geheimen Konferenz.

Verzweiflung und mühevoller Frieden#

Sultan Mahmud I.
Sultan Mahmud I. - Foto: Wikimedia Commons - Gemeinfrei
Am 18. September 1739 wurde von den Vertretern Habsburgs und des Osmanischen Reiches, Comte de Neipperg und Elviaz Mahomet der Friede von Belgrad endgültig wie das Amen nach dem Gebet beschlossen. Nach muslimischer Zeitrechnung war es der 14. Djémazi-ul-azhir 1152. Der Friede war für eine Dauer von 27 Jahren konzipiert. Noch am gleichen Tag gab König Ludwig XV. eine Garantie darüber ab. Tage später ratifizierte Sultan Mahmud I. in Konstantinopel. Der Kaiser war niedergeschmettert: In einem Schreiben an Bartenstein am 30. September 1739 gab er kund, dass sein 54. Lebensjahr das schlimmste in seinem ganzen Leben sei, resignierte entsetzlich depressiv, sah darin den Willen Gottes und wollte als Sünder Besserung üben: "vale in ultimo momento meines 54 iahres, daß heurig aber nimbt vill iahr des lebens wek, an welchen wenig gelegen. fiat voluntas Dei! Gott geb die kraft es zu ertragen, damit dadurch meine grossen sünden abüss vnd wo ich gefelt, mir es zu besser und wahrnung dienen lass. sed omni modo semper tuus". Jahrhunderte später wird ein Kaiser Franz Joseph von Österreich-Ungarn ähnlich räsonieren. Karl VI. gab dazu am 13. Oktober eine kaiserliche Deklaration ab und ratifizierte am 22. Oktober in Wien. Auch die Russen, die militärisch bessere Erfolge zustande brachten, waren durch die Unfähigkeit des Wiener Kaiserhofes gezwungen, aber auch beeinflusst durch Frankreich, Frieden mit der Pforte zu schließen. Zarin Anna ratifizierte am 16. Oktober 1739 in St. Petersburg. Habsburg-Österreich verlor die von Prinz Eugen erwirkten Gebiete und schrumpfte auf den geographischen Stand von 1699.

Sündenböcke und ihre Bestrafung#

Neipperg und Wallis wurden verhaftet und verbrachten bis in die 1740er Jahre in Festungshaft. Maria Theresia wird sie später begnadigen. Unterstrichen wurde das Verhältnis zwischen Konstantinopel und Wien mit dem Besuch des osmanischen Groß-Botschafter Janibi Ali Bassa am 23. August 1740. Von einer direkten offiziellen Begegnung mit dem Kaiser wurde nichts berichtet. Zumindest hatte die Wiener Bürgerschaft ein Treffen nicht gescheut.

Das Osmanische Reich am Anfang seines weltgeschichtlichen Niedergangs#

Obwohl das Osmanische Reich noch außenpolitische Erfolge zustande gebracht hatte, wurden noch im 18. Jahrhundert die Ansätze – erzwungen von außen – für das Osmanische Reich gesetzt, die schließlich seinen weltgeschichtlichen Niedergang allmählich bis ins 19. und 20. Jahrhundert eingeleitet hatte.
Nun die christliche Bevölkerung im Banat wandte sich beleidigt in Zukunft unter die zaristische Oberhoheit, wobei die nächsten Krisen vorprogrammiert waren. Und das bis zum Ersten Weltkrieg und den Balkankriegen.

Mögliches Resümee#

Nach dem doch für den Kaiser blamablen Frieden von Belgrad 1739 gab es für dessen Erbin Maria Theresia in ihrer vierzig Jahre anhaltenden Epoche mit der Hohen Pforte einen wahrhaft friedlichen Nachbarn.
Zwei Generationen später wird ein Kaiser Joseph II. – der Enkel Karls VI. – schimpfen: "Man hat kein Beispiel eines so geschlossenen Friedens."