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Weitere Versuche, um einen Nachfolger zu schaffen#

Bittere Geheimnisse im Tagebuch#

Im Tagebuch finden sich auch Einträge über das sexuelle Unvermögen mit der Gattin einen männlichen Thronfolger zu zeugen. Zum Neujahrstag 1732 notierte er folgendes: "1. Januar 1732: 6 1/2 auf , beicht . Com[(munion], ernst, ultimus , Leben recht enderen, Sucession, impotent. Gott ganz Vormit[tag] ...". Ein neues Jahr bedeutete einen Neuanfang, er beichtete, empfing die Kommunion. Dachte ernsthaft nach – er könnte auch negative Stimmungsschwankungen im tiefsten Winter gehabt haben. Wer hat das im Winter wegen der kurzen Tageshelle nicht? Er hielt Rückschau, beschloss sein Leben gänzlich zu ändern. Vermutlich hatte ihn sein Beichtvater P. Tönnemann dazu inspiriert. Dachte an die Erbfolge, Unvermögen. Betete über dieses Problem den ganzen Vormittag zu Gott. Der Kaiser stand als "Mann" stets unter Druck! Etwa heißt es zum 23. Januar 1733: "Mit Weib nichts , Kinen Samb , Weg ohne Stehen" Damals zählte Elisabeth Christine 42 Jahre und der Kaiser stand im 48. Lebensjahr. Frei gedeutet hieße das: Mit Ehefrau nichts. Keinen Samenerguss. Keine Erektion. Im tiefsten Inneren schien er mit Schimpf und Schande von dannen gegangen sein – gewiss majestätisch und gravitätisch. Später schrieb er am 14. Mai 1737: "Ich keinen Schlaf , Impotent , Gott helfen." Das hieß, in der vergangenen Nacht hatte er keinen Schlaf gefunden. Oder versagte er beim Beischlaf. Als Mann war er unfähig. Hoffte auf die Hilfe des Allerhöchsten. Die moderne Medizinwissenschaft würde aus diesen kargen Angaben den Schluss ziehen, dass Karl VI. vermutlich körperlich gesundheitlich beeinträchtigt war – hatte er Kreislaufbeschwerden? Am Schluss kamen die Depressionen hinzu. Denn Jahre zuvor hatte er mit seiner Frau von 1717 bis 1724 drei Töchter gezeugt und da dürfte er noch gesünder gewesen sein. Aber alles ist spekulativ. Mit Jagdburschen hatte er sich auf jeden Fall vergnügt. An diesem Habsburger war so ziemlich alles so paradox.
Wahrscheinlich kompensierte er sein darniederliegendes körperliches Liebesleben mit einer enormen übertriebenen Zurschaustellung seiner irdischen Macht.