BOKU University#
ehem. Universität für Bodenkultur Wien
Alma Mater Viridis
Rektorin: LL.M. Univ.Prof. Mag.Mag.Dr.iur Eva Schulev-Steindl#
Von ihrer Webseite zitiert:
"Eva Schulev-Steindl hat mit 1. Februar 2022 das Amt der Rektorin der Universität für Bodenkultur Wien angetreten und ist damit an die Alma Mater Viridis zurückgekehrt, an der sie bereits 2008-2014 eine Professur für Rechtswissenschaften innehatte.
Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien (Mag.rer.soc.oec. 1984) sowie Rechtswissenschaften an der Universität Wien (Dr.iur.1992) und der London School of Economics and Political Science (LL.M 1989). 2003 habilitierte sie sich für Öffentliches Recht an der Universität Wien, wo sie von 2004-2007 als außerordentliche Professorin tätig war. Nach Gastprofessuren an der WU (2007) und der Universität Klagenfurt (2010) und ihrer Professur an der BOKU war sie 2014–2022 Professorin für Öffentliches Recht und Wirtschaftsrecht und seit 2019 auch Vizedekanin an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz. Weiters ist sie Vizepräsidentin der Österreichischen Juristenkommission (ÖJK) und war von 2005-2022 Boardmitglied der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Österreich (AQ Austria), die für Qualitätssicherung im österreichischen Hochschulbereich zuständig ist.
In den letzten Jahren hat sich Eva Schulev-Steindl besonders auf rechtliche Fragen des Klimaschutzes fokussiert und dabei u.a. die beim Climate Change Centre Austria und der der Kommission Klima- und Luftqualität (KKL) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) eingerichtete Arbeitsgruppe KlimaSchutzRecht mitbegründet. An der Universität Graz hat sie 2020 das Forschungszentrum für Klimaschutzrecht ClimLaw: Graz ins Leben gerufen.
Die langjährige und erfolgreiche Tätigkeit als Universitätsprofessorin bzw. universitäre Funktionsträgerin bestätigen ihre Kompetenz im Universitätsmanagement, wobei ihr Transparenz, Kommunikation und Partizipation ein wesentliches Anliegen sind."
Die vier Vizeretor*innen sind:
* Univ.Prof. Mag.rer.nat. Dr.rer.nat. Christian Obinger, Vizerektor für Forschung und Innovation
* Assoc. Prof.in Dipl.-Ing.in Dr.in Doris Damyanovic, Vizerektorin für Lehre, Weiterbildung und Studierende
* Mag.a Nora Sikora-Wentenschuh, Vizerektorin für Finanzen und Infrastruktur
* Dipl.-Ing. Gerhard Mannsberger, Vizerektor für Personal, Organisation und Digitalisierung
Die heutige Universität für Bodenkultur ("BOKU") wurde 1872 als 'k. k. Hochschule für Bodencultur' gegründet.
Zunächst gab es an der Hochschule nur eine landwirtschaftliche Sektion, ab 1875 - nachdem die Forstakademie in Mariabrunn aufgelassen worden war - auch eine forstwirtschaftliche Sektion. Als Studiengänge wurden Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie ab 1945 Gärungstechnik (später 'Lebensmittel- und Biotechnologie') und seit 1991 'Landschaftsplanung und Landschaftspflege' angeboten.
1906 erhielt die Hochschule das Promotionsrecht.
Heute ist die BOKU eine moderne, international aufgestellte "Universität des Lebens" mit 8 Bachelor- und 26 Masterstudien für über 11.400 Studierende. Die "Alma Mater Viridis" versteht sich als Lehr- und Forschungsstätte für erneuerbare Ressourcen.
Geschichte#
Die Universität für Bodenkultur wurde 1872 als Hochschule mit Rektoratsverfassung gegründet, zunächst nur mit einer landwirtschaftlichen Sektion, ab 1875 auch mit einer forstwirtschaftlichen Sektion, nachdem die Forstakademie in Mariabrunn (gegründet 1805, 1813-67 höhere Forstlehranstalt, dann Akademie) aufgelassen worden war. 1883 wurde ein 3-jähriger Kurs zur Heranbildung von Kulturtechnikern als 3. Studienmöglichkeit, 1945 als weiteres Fach Gärungstechnik eingeführt, das die Zielsetzungen der früheren "Wiener Akademie für Brau-Industrie" (erste Braufachhochschule der Welt, 1895-1922) übernahm. 1969 wurden folgende Studienrichtungen festgelegt: Landwirtschaft, Forst- und Holzwirtschaft, Kulturtechnik und Wasserwirtschaft, Lebensmittel- und Gärungstechnologie (1984 Umbenennung in Lebensmittel- und Biotechnologie), weiters 1991 Landschaftsplanung und -pflege.
Die Dauer der Ausbildung betrug ursprünglich 6, ab 1905 8 und seit 1969 mindestens 10 Semester; der Abschluss erfolgt durch Staatsprüfungen mit der Standesbezeichnung "Ingenieur" (ab 1917, seit 1945 Dipl.-Ing.) bzw. durch Promotion (seit 1906).
1960 wurde das "Wilhelm Exner-Haus" bezogen - durch die Anmietung und die Adaptierung des ehemaligen Krankenhauses der Wiener Kaufmannschaft konnte Platz für 7 der 28 Institute, die Hochschulbibliothek, acht Hör- bzw. Zeichensäle sowie mehrere Laboratorien geschaffen werden.
1975 - mit dem Inkrafttreten des neuen Universitäts-Organisationsgesetzes – wurde aus der Hochschule die "Universität für Bodenkultur". (Die im Gesetzesentwurf vorgesehenen Fakultäten entsprechend den Studienrichtungen wurden jedoch nicht eingerichtet, die BOKU entschied sich für Fachgruppen als Organisationseinheiten.
1975 konnte die BOKU ein neues Universitätsgebäude beziehen; das ursprüngliche Gebäude des heutigen Schwackhöfer-Hauses, damals ein experimenteller Stahlbau, musste zwischen 2002 und 2004 generalsaniert, umgebaut und erweitert werden.
In den 1980er-Jahren richtete die BOKU zwei neue Forschungszentren ein, eines für Ultrastrukturforschung, das heutige Departement für Nanobiotechnologie und ein Zentrum für Umwelt- und Naturschutz – das heutige Institut für Integrative Naturschutzforschung.
1984 kam es zu einer Erweiterung des Standortes Türkenschanze durch den "Türkenwirt" und das heutige Adolf Cieslar-Haus.
Die Errichtung des Universitäts- und Forschungszentrums Tulln (UFT) war ein Meilenstein für die Universität für Bodenkultur Wien: seit 1994 ist die Universität am Standort Tulln gemeinsam mit der Technischen Universität Wien und der Veterinärmedizinischen Universität Wien im interuniversitären Department für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) aktiv und erfolgreich.
Im Zuge der Initiative Life Science Austria ab 2000 wurde das Profil der Universität von landwirtschaftlicher Orientierung in Richtung 'Life Sciences' (Lebens- oder Biowissenschaften) als umfassenderem Begriff geschärft. Zusammen mit der Universität Hohenheim, der Königlichen Veterinär- und Landwirtschaftsuniversität Kopenhagen, der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften Uppsala und der Universität Wageningen wurde 2001 die 'Euroleague for Life Sciences' gegründet.
Mit 1.1.2004 wurde die BOKU, wie alle österreichischen Universitäten, in die Vollrechtsfähigkeit entlassen; die alten Fachsenate wurden aufgelöst und die 40 Institute zu 13 Departments zusammengeführt. (Aktuell sind es 15 Departments.)
2009 erfolgte die Eröffnung des Vienna Institute of BioTechnology (VIBT) der Universität für Bodenkultur in der Muthgasse (Muthgasse III), die 24.000 Quadratmeter für universitäre und private Forschung, Entwicklung und Ausbildung bietet; 2011 wurde der Standort Tulln mit dem Universitäts- und Forschungszentrum UFT erweitert.
2018 wurde in Wien-Döbling das neue Türkenwirt-Gebäude (TÜWI) eröffnet - ein großer Neubau, der moderne Arbeitsräume, einen (unterirdischen) Hörsaal für 400 Personen, eine Mineraliensammlung, Lehr - und Lernbereiche u.v.m. den Studierenden und MitarbeiterInnen zur Verfügung stellt.
Standorte der BOKU Wien
- Wien - Türkenschanze / Gregor Mendel Straße
Gregor Mendel Haus (Hauptgebäude), Adolf von Guttenberg Haus, Oskar Simony Haus, Adolf Cieslar Haus, Wilhelm Exner Haus, Franz Schwackhöfer Haus - Wien - Muthgasse
Emil Perels Haus ("Muthgasse I"), Armin Szilvinyi Haus ("Muthgasse II"), Simon Zeisel Haus ("Muthgasse III") - Tulln
Interuniversitäres Department für Agrarbiotechnologie, UFT Tulln (Inge Dirmhirn Haus)
- Außenstellen
- Groß-Enzersdorf (NÖ) - BOKU Versuchswirtschaft
- Jedlersdorf (Wien) - Versuchszentrum Jedlersdorf
- Knödelhütte (Wien) - Gustav Hempel Haus - Forstlicher Versuchsgarten
- Schottenfeldgasse - Institut für Soziale Ökologie (SEC) - Institut für Soziale Ökologie (SEC)
- Heuberg / Rosalia (Burgenland) - BOKU Lehrforst-Zentrum
- Lunz am See (NÖ) - BOKU Wasser-Cluster
Weiterführendes#
- 100 Jahre Hochschule für Bodenkultur in Wien, 50 Schilling Münze (1972) (Münzen)
- 100 Jahre Hochschule für Bodenkultur, Sonderpostmarke 1972 (Briefmarken)
- 125 Jahre Universität für Bodenkultur Wien, sonderpostmarke 1997, (Briefmarken)
- ALUMNI (Magazin des Alumniverbandes der Universität für Bodenkultur Wien)
- Lesen Sie mehr über die Universität für Bodenkultur in diesem NID Buch
Zusammenarbeit mit dem Austria-Forum#
- Mitarbeit bei der Flora und dem Heimatlexikon
- P. Ruckenbauer, Erweiterung der Grenzen der Pflanzenproduktion durch Pflanzenzüchtung und Biotechnologie
- J. Vollmann und P. Ruckenbauer, Von Gregor Mendel zur Molekulargenetik in der Pflanzenzüchtung - ein Überblick
Literatur#
- 100 Jahre Hochschule für Bodenkultur in Wien 1872-1972, 1972
- Universität für Bodenkultur (Hg.): Quo vadis, Universität(en)? Festschrift 140 Jahre Universität für Bodenkultur Wien
- IFA-Tulln, Festschrift zum 10jährigen Bestehen des IFA-Tulln
Web-Links#
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