Bachltag#
Als Bachltag (auch Baschl- oder Bächl-) gilt im Salzburgisch-Bayerischen Raum der Heilige Abend (24. Dezember). Möglicherweise kommt die Bezeichnung vom Backen oder "bache" (mhd. Schinken) zu den Feiertagen. Im Pinzgau und Pongau mussten an diesem "halben Feiertag" verschiedene Arbeiten erledigt werden: Der Bauer schliff alle Messer im Haus. Die gute Schneid (Bachlschneid) war beim Teilen des Kletzenbrotes (Bachllaib) wichtig. Die Männer holten Bachlboschen (Nadelbaum-Zweige), die sie auf den Brunnen legten und damit den Kamin reinigten. Dieser Brauch wurde 1729 und 1760 zur Schonung der Wälder verboten. Die Bäuerin bereitete das Bachlkoch, einen Brei aus Mehl, Milch und Butter, den alle Familienmitglieder gemeinsam aus der Pfanne aßen, um gesund zu bleiben. Nichts durfte davon übrig bleiben. Sollte es zuviel gewesen sein, wurde der Rest an das Vieh verfüttert und auf die Stämme der Obstbäume gestrichen, damit sie gut tragen sollten.
Quelle:
Karl Zinnburg: Salzburger Volksbräuche. Salzburg 1972
Bild:
"Weihnachtsstollen" (Rosinenstollen) aus dem Kochbuch von Katharina Prato, 19. Jh.