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Dialektausdrücke aus Niederösterreich #

Die Schriftstellerin und Erwachsenenbildnerin Elisabeth Schöffl-Pöll hat rund um den Manhartsberg, im Pulkautal und in Hollabrunn (Niederösterreich) Dialektausdrücke gesammelt und diese Liste freundlicherweise zur Veröffentlichung im Austria Forum zur Verfügung gestellt:

A Äulz’l (wenig, ein winziges Stück, Rest im Glas)
a B’scheisserl (etwas Vorgetäuschtes – in der Tracht)
A Bund Hodern (Hadern = alte Kleidung, abschätzig für Sippe)
A Funsen (schwaches Licht oder dümmliche Frau)
A Greiwe (eine kleine Wirtschaft oder Mühle)
A Legerl (hineingelegt, getäuscht), davon abgeleitet Ui Jegerl!
a Pracker (Teppichklopfer). Er hot mi prackt!
abgefeimt (unehrlich, aufgeweckt)
abgeschasselt (abgewiesen, vertrieben, abgewimmelt)
Abort – von absondern – Ab-Ort
Anlasseier – Kafreitageseier, bringen Glück, kein Verderb
aung’sengt (angebrannt, angeglost)
Aunhiaseln – anstreichen
aunhiasln (anstreichen, anmalen. Von Matthias – Hias)
Aunlassig – geil. Der ist aunlassig.
aunlassig (geil. Von heranlassen)
Ausfratscheln – ausfragen, aushorchen
ausfratscheln (peinlich ausfragen)
ausgefuchst (trickreich, erfahren)
aussedocken (verzögern, verschieben)
auszauna (ausspotten, nachahmen)

Babler (ängstlicher Autolenker)
Ballestern (Fußballspielen)
Bauernlegen (Einziehen von Bauernhöfen d.d. Großgrundbesitzer 16.-18. Jhdt.)
Bauernsilvester (einen wichtigen Termin versäumen)
Beamtenforelle (Knackwurst)
Bei-Vogel – Biene
Bemernussel (Pimpernuss)
Besucherritze (Spalt im Doppelbett)
Bettgeher (Obdachloser, der in Betten anderer schläft)
Bettziacherl (Polsterüberzug. Von überziehen)
Beu (Stöpsel. Stoppel)
Beusch – Reisig
Biadlhocken – Reben oder Strauchwerk hacken und bündeln
Binder (Krawatte. Selbstbinder)
Blunzenfladerer
Bongert (unerwünschtes Kind)
Boscharl (grüne Bohnen, Fisolen)
Bosnigel (milder Ausdruck für: der Böse)
Bram (Kleider oder Ärmelsaum; Mauersockel) bremasseln (brennen, Füße, Arme)
Brudschudl – weibliche Geschlechtsteile. Weibliches Organ
Brunzprotzer (Angeber)
bunkert (mollig, unförmig dick und klein)
Bunkerte (ein gedrungenes Weib, dick und untersetzt)

da onane (der andere) da oane
dadammt (feucht-schimmelig)
dadodert (erschrocken)
dadodert sein (überrascht, verängstigt)
dag’segn’t (verwundert)
daglengt (mühsam erreicht)
Dagler (unleserliche Schrift)
dakemma (erschrecken)
daluntscht (erhascht, etwa eine Frau)
Dasiger – Hiesiger (Hiesiger heiratet Dasige)
dauna – zuwa (heran – her)
dawiringa (erwürgen)
deant (wenigstens)
Deat – etwa – wenigstens Deiderl – Dunderl (dümmliches Weib, d. Mann)
Dorfkühlschrank (Gemeinschafts-Kühltruhe)
Doschert obbrandln (Erdäpfelkraut abbrennen)
dummehrlich (mit der Wahrheit beleidigt man Leute!)
Duttelplutzer (Tonkrug mit einer Nippe zum Trinken)
Einen Wickel haben (Streit, Konflikt, Ärger)
Erdferkel (Menschen, die sich freiwillig ein Jahr zum Heer melden)

Erdstammel (Bauernkind. Von Stammbaum)
Es is goa) (Es ist zu Ende)
Es lehnt (es taut: Schnee, Eis)

feanzen (ausspotten)
Feaz’n – spotten, ausspotten
feazen (spotten)
Filibuster (Langweilige Rede, Abstimmung verhindernd)
Fleaschen (langweiliges Gesicht)
fleaschen (spöttisch lachen)
Flederwisch Enten- oder Gänseflügel als Handfeger, von flattern)
Flurfunk (Büro-Tratsch auf dem Gang (Flur), wienerisch)
Froisen – frieren (frocen)
Fru-Fru (Unterkleider, die knisterten und erotisierten)
fuassmarod (fußkrank)
Futsch – ist weg, dahin
Futschikato – weg, unbrauchbar (v. ital. futsch- weg)

g’fretten (mit wenig auskommen, einschränken)
g’fretten (sich einschränken, mit wenig zufriedengeben)
g’hert (gehört, gekehrt)
g’schamig (verschämt, verlegen, peinlich berührt)
G’scherter (Geschorener, Zugereister)
g’schloffa (hineingekrochen)
Gattehosen (lange Baumwollunterhosen)
Gatten (dünne Zweige)
Germverschleisser – Beruf. Man kann ihn auf Grabstein im Marxer Friedh. lesen
Gfries (Gesicht oder ungutes Weib)
glurren (starr und neugierig schauen)
gmach (langsam)
gneissen (erahnen. Blitzgneißer)
goaga (trüb, regnerisch, nebelig)
Gor – gar, zu Ende, aufgegessen
Gorazzen – knarren
goschert (nie um eine Antwort verlegen. Goscherl = Mund)
Gotterkeit! (Ausruf der Überraschung)
Gotterkeit! Ausruf der Verwunderung
Gowaderad oder Gurawada (Gewitterartiger Regen)
grausen (ekeln, mir graust!)
Guggaschoas (Purzelbaum)
Gugl (Kopftuch mit Pappe-Einlage gegen Sonnenstrahlung)
Gupf (über den Rand hinausragender Schaum oder Teig. Berg)

Hansl – Rest im Weinglas (mittelalt. Kobold Heinzl, der unten im Fass hauste
Hapfn – Bett
harb (beleidigt)
Haupisch – gut entwickelt – haupisches Baby
Haupthackel (Hauptberuf)
Hebamme (zweizackiger Flaschenöffner für Korken alter Weine)
Heckmeck (Gewirr)
Herrschoftzeiten, auch Herrschoftsseiten (Ausruf der Ungeduld)
hochgeschissen (beruflich durch Protektion aufgestiegen)
Hopatatschig – patschert, ungelenk
hoppadatschert (verbogen, verbeult, ungenau)
hudeln (schnell, aber schlampig arbeiten)
Hugo (ahd. Huga) versponnener Geist)

Kaschel – Frau (jüdisch)
kasteien (sich quälen, sich martern, sich abmühen)
kehr um d‘ Haund (schnell, im Nu, hurtig)
keusch (eng=Straße)
kirren (schrill lachen)
Kirzenziager (Kerzenzieher: Setzholz)
Klerassei (Sippe)
Kluich – sparsam, knauserig
knauna (quietschen: Tür)
Knutschkugel (winziges Auto)
Köllazeger – Köllakoberl – Köllakörberl (ledernes Weingefäß der Kellermänner)
Komod (bequem)
Kori toan – des tuit ma kori (das schadet mir, tut mir nicht gut)
Kost’nstroafa (Kastenstreifen. Gestickte Borten)
Kramuri – Gerümpel – von kramen
Krauderer (im Feld oder Garten langsam Arbeitender)
kräul’n (kriechen, klettern; a Kräul’n: schlechte Handschrift)
Kräulen - von krallen (Tiere!)
Kraumpert – zerrauft, durcheinander
Krauneffeln – dahinbrabbeln, unverständlich reden
Kraunostern – herumräumen
Krewegerl, Krispindel. Zarte Mädchen- oder Frauengestalt)
Krispindel (ein schwacher Mensch)
Kruzitürken! (Ausruf. Hintergrund: Krieg mit den Osmanen)
Kuppelpölz (Kuppelpelz. Spaßhaft für eine Prämie bei Ehevermittlung)

Lahmarsch (langsamer lahmer Mensch)
Landpomeranze (Dorfbewohnerin)
Lappel (einfacher Mensch)
Limonadeninsel – so sagt man, wenn eine Frau zur Entwöhnung ist
Losert – das Wetter is losert - oder - do lost wos (schwül)
Lostog‘ (Lostage. Hinweise auf das Wetter)

Mähdrescherkurs – so sagt man, wenn der Bauer auf Entwöhnung ist
Marie – Geld (Kaiserin Maria Theresia prangt auf Münzen)
Marod – kränklich
mauscheln (undeutlich oder heimlich reden)
Mentscher (Mädchen)
Mohnzuzla (Schnuller mit Mohn für Babys)
Mugl (Scherzel, Brotschnitte; Berg. Erhöhung)
Muid (Kehricht, Mist)
Mülli (Milch)
Murken (Karotten) Umurken (Gurken)
Murrimauza (Katze oder mürrischer Mensch)
Muschibrummer (Vespa. Moped für junge Mädchen)
ninascht (nirgends)
Noagerl (Rest im Glas – von neigen)
nodenlaung (atemlang)

O’durscht – abgedurstet - Durst gelöscht – i hob gmui – ich bin satt
o’poscht (abgehauen, davongerannt)
Oarschgugga (Kuhschelle) (trägt man sie heim, legen die Hühner eine Eier mehr)
obsiad’n (absieden: alles wegnehmen)
owikreizigen (kränken, sorgen. V. Kruzifix)
owimiath’n (abmühen)
owizahn (das System ausnutzen, langsam arbeiten)

Palawatsch (Chaos, Durcheinander)
Pamperletsch (kleines Kind)
paumftig (beleidigt, nachtragend)
Pegatzen – dreinreden
Perfektion (Tanzstunde für Fortgeschrittene)
Pfitschigogerln (Spiel. Von pfitschen=schnell sausen u. Gagel=Kleines, Rundes)
pflanzen (jemandem einen Streich spielen)
Pimperlhaus (kleines Haus, Ausnahme, angebautes Häuschen)
piperln (sich regelmäßig Alkohol zuführen)
pischen (auf die kleine Seite gehen)
pischen (mit starkem Strahl urinieren)
Pitschen (großes Häferl)
Plowern (plaudern, daherreden)
Pompanella (Schlitzhose für Frauen)
Premasseln – kribbeln
Presshaft – a presshoftes Leit – eine pflegebedürftige Person
Pressieren – es pressiert ihr – sie hat es eilig!
Pritsche(n) (Liebe; leichte Frau)
Proletenbagger (Paternoster, Aufzug. von Rosenkranzbeten)
Protzen (Pratze, Pranke, große Handfläche)
Pülcher (v. Pilger. Figur der Wiener Halb- u, Unterwelt, mit d. Gesetz in Konflikt)
Pumpermetten – Ostermette
Puschkawül (Durcheinander. V. Puschka, ungar. Gewehr)

Quetschen (Akkordeon, Ziehharmonika)
Quirxt (Konflikt, Durcheinander)

radotieren (ungehemmt schwatzen, faseln)
Ratzen (Schmutz um den Kindermund) Rammel (Nasenrammel)
Reak’n – großes (Torten-)Stück
Reaken (großes Stück Kuchen oder Fleisch)
Rewag (Geld)
riegelsam (beweglich. Der Alte ist noch riegelsam)
riegelsam (wer noch arbeiten kann…) von Riegel
roglert (locker, lose)
Rompensau (bühnenpräsente Person, von Rampe)
rumpeln (lautstark mit Geräten arbeiten. Von Waschrumpel)

saweln (rasch gehen, dahinsausen)
Schariwari (Männerschmuck, Kette)
Schenkelspreizer (harte Getränke)
Scherben,Tegel,Hafen,Kachel,Potschamper (franz. Pot de chambre) - Nachttopf
Schiefer Dienstag (Kardienstag)
Schiri (Unparteiischer)
Schlampedatsch (schlampiger Mensch)
Schlemihl (ungeschicktes Opfer)
schlempern, schledern (gierig viel trinken, schlürfen)
Schliachten – mhd. für Traufengasse. Auch Reiha, Luck’n, Flucht’n
schloaffa (schliefen, schlüpfen, den Fuß beim Gehen nicht heben.
Schloaka – weiche große Schuhe, der schloakt – schleift mit den Schuhen dahin
Schloaka (Schlapfen, schloacken = schleifen)
Schloifa – schlüpfen
schludrig (schlampig)
Schmeissen – werfen
Schmerbauch (reines Bauchfett vom Schwein)
Schmoiztesten (Schmalztonne)
Schmolpickter (dünner Mann)
Schmuser (Heiratsvermittler)
schnaufen (schwerer Atemzug. Letzter Schnaufer)
Schneizgatten (Taschentuch, v. schneuzen)
Schoasglunsen (Flatulenzenspalt. Spalt zwischen zwei Matratzen)
Schöpser (aller Ziegenbock; alter weißer Mann)
Schöpser (Schöpflöffel)
Schranzen (übermütiger Wichtigtuer, Schani)
Schremsen (Kurven. Um die Kurve fahren)
Schrogen (unansehnliches dünnes Weib)
Schüppe (Schippe – Schaufel) a Schüppe voll
Schwabler (gekreuzte Holzstangen beim Maibaum-Aufstellen; Redseliger)
Schwendtage (Unglückstage, etwa 1. April)
Sechter (ovales Milch-Melk-Gefäß; sonderbarer Mann)
siffeln (undeutlich sprechend; mit den Füßen schleifen)
Söpeer – ausgetrocknet (speerer Kuchen, speerer Hals)
speer (trocken, ausgespeert)
Spiazn – Speichel schleudern – im Gegensatz zu spucken
staad, stü(ll) (still)
statzen (wenn Frauen steif gehen)
stiften (abhauen) anstiften (verführen)
Stoabloß (Mauerwerk)
Strunka (Amper: Unkraut am Feld)
Stumpf (teilweise gefüllter Sack)
Stümpfl – halbvoller Sack
süffig (saftig, genüsslich)
Surra (Übergang)

Tauchen – schieben
Test’n (Schmalzgefäß)
To(g)weri (Tagwerk. Ländliche Hilfsarbeitertätigkeit)
totschlachtig (langweilig)
tramhapert (verträumt am Morgen)
Tschurifetzen (Wasch-Tuch für intime Zonen, bevor es Duschen gab)

Umgeld – Getränkesteuer in Wien
Umurken (Gurke oder als nervig erlebte Frau)
Unbeweibt (Mann unverheiratet, ledig)
unterisch (drunter)
urassen (Lebensmittel verschwenden)
Verschreifigur (Katze auf dem Weinfass. Warnung!)
vertranscht (vergeudet, vertalkt, vertan)
vertranscht (vertan, vereitelt)
Verwoadagelt (dageln = schlecht leserlich schreiben)
Verwordagelt (verbogen)
Vierkanter (4 Alkoholika
zu einem Likör machen)

wiadawö(ll) (irgendwie)
wickeln (viel und hastig essen: Babys umwickeln)
Wiener Werkel (Weinpumpe mit Bürsten statt Kolben)
Wirtshaustreibender (Ghost-Word. von Wirtschaftstreibender)
wischerln (Wasser lassen mit dünnem Strahl)
Wostatidenn? Was täte ich denn?
Wuscha (einen Spinner haben)

Z’stroah kemma – i kim net z’stroah – werde nicht fertig, kenn mich nicht aus
Zampano (einfältiger Aufschneider)
Zaussig (Reisig, zaussert)
zeben - drent (drüben)
Zeger (genähte Tasche mit Ringen als Griffe)
Zerspragelt – (von Holz spalten), wenn jemand zu viele Aufgaben übernimmt
zerspragelt (zersplittert)
zizerlweise (kleinweise. Zizerl – kleines Ding)
Zniachtel, G‘steamel, Krischpindel, Kümmerer (kleiner magerer Mann)
Zumpferl (Koseform für männliches Glied)
zupauschen (zudecken mit Daunentuchent)
Zwanzigerlaib (Brot seinerzeit um 20 Kreuzer)