Flöte #
Flöten (lat. flautare - blasen) sind die ältesten Blasinstrumente der Welt. Als älteste Exemplare gelten etwa 43.000 bis 40.000 Jahre alte steinzeitliche Knochen- und Mammutelfenbeinflöten, die auf der Schwäbischen Alb entdeckt wurden. Die früheste Abbildung einer Querflöte zeigt ein etruskisches Relief aus dem zweiten oder ersten Jahrhundert vor Christus. Das Instrument wurde nach links gehalten. Auch die Panflöte - benannt nach dem griechischen Hirtengott Pan - lässt sich in der Geschichte weit - bis zu 6000 Jahre - zurückverfolgen. Sie besteht aus einer Reihe von Röhrchen mit denen verschieden hohe Töne erzeugt werden.
Instrumente mit Anblaskante sind jene in der Art der Blockflöte. Sie wurden im Mittelalter aus dem harten Holz einheimischer Bäumen (Birne, Pflaume, Ahorn, Buchsbaum ) hergestellt, jetzt eher aus Zedernholz (Juniperus virginiana). Im 14. Jahrhundert zählte die Blockflöte zu den wichtigsten Holzblasinstrumenten. Durch ihre Bauart aus einem Stück klang sie weich und obertonarm (Flûte douce bzw. Flauto dolce). Dadurch war sie besonders geeignet, Gesang zu begleiten. Es entwickelte sich eine Instrumentenfamilie durch alle Tonlagen von der "Garkleinflöte" bis zur Bassblockflöte.
Zwischen 1490 und 1550 begleiteten Trommler und Pfeifer mit Schwegelpfeifen (Querflöten) die Söldnerheere. An diese Tradition knüpfen historische Schützenvereine an, die zu Brauchterminen wieFronleichnam ausrücken. Im Salzkammergut findet alljährlich zu Mariä Himmelfahrt, der Pfeifertag statt.
2024 wurde Erzeugung und Spielpraxis der Seitelpfeifen (Schwegel) in der Kategorie "darstellende Künste" in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Sagen erzählen von magischen Flöten (Rattenfänger). Mozarts "Zauberflöte" ist wohl die berühmteste der Welt.
Quellen:
Beitl: Wörterbuch der deutschen Volkskunde. Stuttgart 1974. S. 224
Walter Deutsch - Helga Maria Wolf: Menschen und Melodien im alten Österreich. S. 63 f. (auch Illustration)
Wikipedia: Flöte (Stand: 3.3.2024)
Bild:
Pfeifer und Trommler, 16. Jh.